Russland und die USA streiten sich weiter um die Inhaftierung der US-amerikanischen Basketballerin Brittney Griner. Seit Februar ist sie wegen eines Drogendelikts in russischer Untersuchungshaft. In einem Brief bat sie US-Präsident Joe Biden um Hilfe.
Das diplomatische Ringen zwischen den USA und Russland um die Profibasketballerin Brittney Griner geht weiter. Bereits seit dem 17. Februar ist der US-amerikanische Basketballstar wegen eines Drogendelikts in russischer Untersuchungshaft.
Im Februar wurde Brittney Griner an einem russischen Flughafen wegen Drogenbesitzes festgenommen. Sie wird beschuligt Haschischöl in Vape-Patronen mit sich geführt zu haben. Die Untersuchungshaft wurde zuletzt bis zum 20. Dezember verlängert. Ihr Prozess hatte am Freitag begonnen. Wird sie für schuldig befunden, drohen ihr bis zu 10 Jahre Gefängnis.
In einem Brief richtete sich die 31-Jährige an US-Präsident Joe Biden und bat ihn persönlich um Hilfe. Eine Sprecherin des Weißen Hauses hat nun bestätigt, dass der Präsident den Brief gelesen habe und dass sowohl ihre, als auch die Freilassung aller anderen US-Bürger, die zu Unrecht im Ausland festgehalten werden, hohe Priorität habe.
Das Umfeld von Brittney Griner verbreitete am Montag Auszüge ihres Schreibens, in dem der Basketballstar den US-Präsidenten um Hilfe bat.
Brittney Griners Karriere
Die 31-Jährige spielt seit 2015 beim Team von UMMC Jekaterinburg im Ural. Mit dem Spitzenclub gewann sie viermal die Euroleague. Sie ist zweifache Weltmeisterin und Olympiasiegerin in ihrem Land und gilt als eine der besten Basketballerinnen in der US-amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA.
Möglichkeit einer Begnadigung
Bisher hat Russland die Inhaftierung von Griner verteidigt. Zuletzt wurde jedoch über die Möglichkeit einer Begnadigung diskutiert. Griner kann nach Abschluss des Prozesses Berufung gegen ihr Urteil einlegen oder um Begnadigung bitten, sagte Alexei Zaitsev, der stellvertretende Leiter der Presse- und Informationsabteilung des russischen Außenministeriums.
"Zuerst muss das Gericht ein Urteil fällen, und dann wird niemand Brittney Griner die Möglichkeit nehmen, im Einklang mit dem Verfahren Berufung einzulegen oder um Begnadigung zu bitten", teilte er der russischen Presse mit.
Wer in Russland eine Begnadigung beim russischen Präsidenten beantragt, muss auch seine Schuld einräumen und die Basketballspielerin beteuert ihre Unschuld.
Zuvor wurde berichtet, dass Russland und die Vereinigten Staaten über einen Tausch der Sportlerin gegen den russischen Waffenhändler Viktor But verhandeln, der als "Händler des Todes" bekannt ist und eine Strafe in einem US-Gefängnis verbüßt.
Er verbüßt jedoch eine 25-jährige Haftstrafe, unter anderem wegen Verschwörung zur Tötung von US-Bürgern und Verkauf von Waffen an die ehemalige kolumbianische Guerillaorganisation FARC.
Kürzlich tauschten Russland und die USA den US-Studenten Trevor Reed, der wegen Widerstands gegen die Festnahme zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, gegen den russischen Piloten Konstantin Jaroschenko aus, der in den USA wegen Drogenschmuggels zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde.