Angolas Energiezukunft mit erneuerbaren Energien

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Von Chris BurnsDinamene Cruz
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Dank ausländischen Investitionen und einer schlanken Regulierungs- und Steuerpolitik ist Angola auf den Energiemärkten erfolgreich.

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Angola ist der zweitgrößte Öl- und Gasproduzent im südlichen Afrika. Durch den Ausbau erneuerbaren Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft will das Land zur Energie-Supermacht werden. Internationale Großkonzerne wie TotalEnergies und ExxonMobil sind seit Jahrzehnten in Angola vertreten. Sie profitieren von der stabilen Regierung des Landes, die eine schlanke Regulierungs- und Steuerpolitik verfolgt. Zusammen mit dem nationalen Produzenten Somoil entwickeln sie erneuerbare Energien und reduzieren denCO₂-Fußabdruck ihrer Erdölproduktion.

Als OPEC-Mitglied und zweitgrößter Erdölproduzent in Subsahara-Afrika ist Angola eines der stabilsten und sichersten Ziele für Energieinvestitionen in Afrika. Das französische Unternehmen TotalEnergies betreibt mehrere Ölplattformen vor der angolanischen Küste. Gebohrt wird in einen bis zu 2 Kilometer tiefen Meeresboden. 

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Offshore-Erdöl-Schiff in Angolaeuronews

Der Internationalen Energieagentur zufolge ist Angola auf dem besten Weg, zum größten Erdölproduzenten im südlichen Afrika zu werden, es gibt auch Förderungen und Investitionen in erneuerbare Energien.

TotalEnergies ist der größte Öl- und Gasproduzent in Angola, die Regierung fördert weitere Investitionen, um die Produktion zu steigern. 

"Wir setzen auf die bestehende Produktionsbasis sowie auf die Entwicklung von Randfeldern und die Erschließung von Entwicklungsgebieten", sagt Paulino Jerónimo, er ist Verwaltungsrats-Vorsitzender der nationalen Agentur für Erdöl, Gas und Biokraftstoffe, der ANPG. _"_Wenn uns das gelingt, erwarten wir eine Produktionssteigerung auf über 1.100.000 Barrel Öl täglich."

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Paulino Jerónimo, Verwaltungsrats-Vorsitzender der nationalen Agentur für Erdöl, Gas und Biokraftstoffe, der ANPGeuronews

Flexible Regulierungs- und Steuerpolitik

Ein flexibler politischer Ansatz bei der Besteuerung und Regulierung hat sich in den vergangenen Jahren ausgezahlt.

"Wir haben viel investiert und jetzt eine führende Position in Angola mit einem Anteil von 45 Prozent an der Landesproduktion", erzählt Olivier Jouny, Geschäftsführer von TotalEnergies Angola. Das Unternehmen ist seit fast 7 Jahrzehnten in Angola tätig. _"_Das ist eine unserer größten Tochtergesellschaften, wir haben sechs Anlagen, sechs Ölplattformen, sechs große Schiffe, die in Wassertiefen zwischen 1.500 und 2.000 Metern fördern."

ExxonMobil ist ein weiterer wichtiger Akteur in Angola, und das seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Melissa Bond, Geschäftsführerin ExxonMobil Angola: _"_Wir haben den größten Tiefseebetrieb innerhalb des gesamten Unternehmens. Für uns ist Stabilität sehr wichtig, fiskalische, rechtliche und regulatorische Stabilität. Und Angola hat das in der Zeit, in der wir hier sind, unter Beweis gestellt."

Schulungsprogramme zahlen sich aus

Auch die Exxon-Schulungsprogramme zahlen sich aus, unter anderem im Bereich der Offshore-Arbeiten, den sogenannten FPSOs (Floating Production, Storage and Offloading): _"_Wir haben unsere angolanischen Mitarbeiter zur technischen Ausbildung ins Ausland geschickt", so Bond. "Wir sind sehr stolz, denn aufgrund dieser Investition sind derzeit 92 Prozent unserer Belegschaft Angolaner."

Diese Ausbildung hat Auswirkungen auf andere Unternehmen in verschiedenen Sektoren. Somoil-Geschäftsführer Edson dos Santos: _"_Heute leiten sie Banken, Privatunternehmen, sie wirken mit an der Entwicklung des gesamten Landes."

Weiterentwicklung des Energiesektors

Wie überall auf der Welt entwickelt sich auch in Angola der Energiesektor weiter, um erneuerbare Energien einzubeziehen und den CO₂-Fußabdruck zu verringern. Angolas größtes Ölunternehmen Somoil, das jetzt 20 Jahre alt ist, stellt sich neu auf.

"Es gibt eindeutig eine Verlagerung hin zu erneuerbaren Energien", meint Edson dos Santos. "Eine davon ist die Solarenergie, die Sonneneinstrahlung in Angola gehört zu den besten in Afrika. Und die zweite ist die Wasserkraft. Es gibt viele Flüsse in Angola." 

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Potenzial für Wasserkraft in Angolaeuronews

Auch TotalEnergies arbeitet in Angola an der Entwicklung erneuerbarer Energien: "I__n Angola sehen wir vor allem ein sehr großes Potenzial für Solarenergie", so Olivier Jouny. "Wir haben derzeit ein Solarprojekt in der Stadt Lubango, in der Provinz Huila, im Süden Angolas. Wir werden demnächst über ein 35-Megawatt-Solarkraftwerk entscheiden."

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Auch Solarenergie bietet sich aneuronews

Der Konzern will schädliche Verbrennungsmethoden verringern und auf erneuerbare Energien umsteigen. _"_Wir haben uns in unseren angolanischen Anlagen dazu verpflichtet, das Abfackeln von Gas zu reduzieren", so Olivier Jouny weiter.

Diese Politik wird auch von der angolanischen Regierung vorangetrieben, Paulino Jerónimo: _"_Unser Ziel ist es, sehr bald eine Nullverbrennung zu erreichen."

Notwendige Faktoren, um eine zukunftssichere Energiewirtschaft in Angola zu schaffen: _"_Die Sonneneinstrahlung ist immens", so dos Santos. "Die Wasserkraft ist eine weitere Chance. Auch unsere geografische Lage ist hilfreich. Angola hat alle Voraussetzungen, um eine echte Energie-Supermacht in Afrika zu werden."

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