Waldbrände: besonders betroffen sind Südfrankreich und Portugal

Waldbrand
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Von Katharina Sturm
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Kein Ende in Sicht. Bereits seit mehreren Wochen kämpfen unzählige Feuerwehrleute gegen die in Europa wütenden Waldbrände. Die trockene und heiße Luft aus Afrika und die ausgedörrten Böden, sind die perfekten Voraussetzungen für die Flammen.

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Seit mehreren Wochen wüten unzählige Waldbrände in Europa - besonders betroffen Spanien, Südfrankreich und Portugal. Mehr als 3.000 Feuerwehrleute kämpfen allein in Portugal Seite an Seite mit Bürgerinnen und Bürgern, die verzweifelt versuchen ihre Häuser vor den Feuern zu retten.

Besonders dramatisch ist die Lage in Zentralportugal. Die Menschen dort bewässern ihre Rasenflächen und Dächer, in der Hoffnung, dass die Flammen sie so verschonen werden. "Es begann sich in diese Richtung auszubreiten, der Wind wehte in Richtung des Berges", sagte der 88-jährige Antonio Carmo Pereira, während er auf die Flammen am Rande seines Dorfes zeigte. "Nach ein paar Minuten konnte ich nichts mehr sehen, nur noch Rauch". Die trockene und heiße Luft aus Afrika, die durch starke Winde nach Europa kommt, und der ausgedörrte Boden sind für die Waldbrände die perfekten Voraussetzungen.

Etwa 10.000 Hektar sind allein in dieser Woche in Portugal verbrannt. Fast 900 Menschen mussten sich in Sicherheit bringen. Einigen fiel es schwer ihre Häuser zu verlassen. Durch die Brände kam es zu mindestens 160 Verletzten, darunter 70 Feuerwehrleute.

Die Regierung des portugiesischen Premierministers António Costa verlängerte am Donnerstag aufgrund der hohen Temperaturen den Alarmzustand wegen Waldbränden bis Sonntag. Der einwöchige Alarm sollte ursprünglich bis Freitag gelten. Die portugiesische Regierung hat den öffentlichen Zugang zu Wäldern, die als besonders gefährdet gelten, vorübergehend gesperrt, den Einsatz von Landmaschinen verboten und Feuerwerkskörper untersagt. Costa sagte, dass die Feuerwehr am Mittwoch zu 200 verschiedenen Bränden ausrücken musste, und appellierte an seine Mitbürger, auf dem Lande besonders vorsichtig zu sein. "Mehr denn je sind wir diejenigen, die extrem vorsichtig sein müssen", sagte Costa.

Aus einem kleinen Akt der Unachtsamkeit kann eine große Tragödie entstehen.
António Costa
Premierminister Portugals

In Spanien hat ein Blitzschlag in der Region Las Hurdes einen Waldbrand ausgelöst, der etwa 3.500 Hektar verbrannt hat. Die Temperaturen liegen in vielen Teilen des Landes seit mehreren Tagen über der 40-C-Marke und werden voraussichtlich bis nächste Woche hoch bleiben.

Auch in Frankreich wurden mehr als 3.800 Hektar Wald und Grasland zerstört. Zwei Brände gerieten in der Region um Bordeaux im Südwesten des Landes den dritten Tag in Folge außer Kontrolle, obwohl 1 000 Feuerwehrleute und Wasserflugzeuge im Einsatz waren. Es hieß, dass die Feuerwehrleute wegen der starken Winde Schwierigkeiten hätten, zum Kern der Brände vorzudringen, um das Feuer einzudämmen. Dörfer und mehrere Campingplätze mussten evakuiert werden, betroffen waren mehr als 6.000 Menschen.

Viele Bewohner trauern schon jetzt um die verlorenen Bäume, es werde mindestens zwanzig Jahre dauern, bis sich die Wälder wieder erholen.

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