Indonesien: Papua-Separatisten töten 10 Menschen

Polizei und Armee untersuchen, welche Separatisten für den Vorfall in Papua verantwortlich sind
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Von Euronews mit AP
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In Indonesiens unruhiger Ostprovinz Papua wurden am Samstag zehn Menschen bei einem Überfall getötet, den die Polizei den Rebellen in der Region zuschreibt. Die Papua-Separatisten wollen eine Unabhängigkeit von Indonesien.

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In Indonesiens unruhiger Ostprovinz Papua wurden am Samstag zehn Menschen bei einem Überfall getötet, den die Polizei den Rebellen in der Region zuschreibt. Zwei weitere wurden bei dem Angriff verletzt. 

Mit drei Gewehren und anderen scharfen Waffen überfielen etwa 20 Personen in einem abgelegenen Hochlandgebiet einen mit Zivilisten beladenen Lastwagen. Einige der Opfer waren Händler, die ihre Waren in ein anderes Dorf transportieren wollten. 

Der anhaltende Aufstand in Papua zielt auf eine Unabhängigkeit von Indonesien ab, das in den 1960er Jahren die Kontrolle über die ehemalige niederländische Kolonie übernommen hat. Der aktuelle Anschlag war der tödlichste seit März, als acht Telekommunikationsmitarbeiter erschossen wurden.

Polizei und Armee untersuchen, welche Separatisten für den Vorfall verantwortlich seien, hieß es. Die "West Papua National Liberation Army", der militärischen Flügel der wichtigsten Separatistengruppe Papuas, habe zunächst nicht reagiert. 

Proteste gegen Gebietsreform im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt

Zuletzt sah sich Indonesiens Regierung in der unterentwickelten, aber an Bodenschätzen reichen Provinz Papua mit Protesten gegen die Schaffung von drei neuen Provinzen konfrontiert. Trotz Kritik verabschiedete das Parlament Ende Juni ein Gesetz, das die Aufteilung Papuas in fünf statt bisher zwei Verwaltungsregionen vorsieht.

Viele in der Region sind der Ansicht, dass die Entscheidung des Gerichts die Papuas vor Ort nicht miteinbezogen hat, und glauben, dass es sich um einen Versuch handelt, die Herrschaft Jakartas zu stärken.

Papua erklärte 1961 seine Unabhängigkeit von den Niederländern, aber das benachbarte Indonesien übernahm zwei Jahre später die Kontrolle und versprach ein Referendum.

Das anschließende Votum für den Verbleib bei Indonesien, das damals von den Vereinten Nationen gebilligt wurde, galt weithin als Täuschungsmanöver.

Die melanesische Bevölkerung der Region, die überwiegend christlich ist, hat nur wenige kulturelle Gemeinsamkeiten mit dem übrigen Indonesien, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt. 

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