Familie flieht aus Asovstal-Hölle nach Georgien

Sie flohen aus Mariupol: Oleksandr und Elena Kochmar
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Von Ann Ghudushauri
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"Russische Bomben können uns unsere Träume nicht rauben", sagen Elena und Oleksandr.

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Der 24. Februar hat Oleksandrs Leben für immer verändert. Er kommt aus Mariupol. Jetzt arbeitet er mit seiner Frau Elena in einer Fabrik in der Stadt Rustavi in Georgien. Davor waren sie mehr als 30 Jahre im Werk Azovstal tätig. Und dann begann der Krieg.

Oleksandr Kochmar sagt: "Wir wohnten ganz in der Nähe von Azovstal. Unser Haus war sozusagen mitten im Schlachtfeld. Die schwersten Schlachten von Mariupol fanden in unmittelbarer Nähe unseres Hauses statt."

Damals versteckten sich Elena und Oleksandr zusammen mit ihrem Sohn Wladislaw in einem Bunker. Es waren ungefähr 70 andere Leute da... Nachbarn. Sie blieben fünf Tage dort, am sechsten Tag hatten sie weder Strom noch Wasser und es war sehr kalt.

Elena Kochmar erinnert sich: "Ein Nachbar, der einen Brunnen hatte, öffnete die Hoftür und sagte uns, wer Wasser wolle, könne es nehmen."

Oleksandr Kochmar meint: "Aus dem Bunker raus zum Wasser holen zu gehen, war wie russisches Roulette. Eines Tages fiel eine Granate in der Nähe des Brunnens, 5 Menschen waren tot."

Der schwierigste Tag für sie war der 19. März. An diesem Tag wurde ihnen klar, dass sie Mariupol und ihre Wohnung, die sie nach ihrer Hochzeit vor 30 Jahren gekauft hatten, verlassen mussten. Auch für Wladislaw fing ein neues Leben an.

Wladislaw sagt: "Es ist schwer, wenn man sein Haus verlassen muss und weiß, dass man nicht mehr zurückkehren wird. Aber es hat keinen Sinn, herumzusitzen und Trübsal zu blasen. Ich habe einen beruflichen Traum. Ich möchte hier in Georgien an die Universität und Elektromechanik studieren."

Sie sind nach Georgien gekommen und ihre Botschaft ist: russische Bomben haben ihnen ihr Haus genommen, doch nicht ihre Träume.

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