Rekordtemperaturen in Europa: Tote durch Hitzeschlag

Hitzewelle in Europa
Hitzewelle in Europa Copyright Michel Spingler/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Katharina Sturm
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Europas Hitzewelle hält an. In mehreren Städten wurden Rekordtemperaturen erreicht. Auch in Deutschland könnte die 40 Grad-Marke demnächst geknackt werden. Die Situation in Spanien macht auf die Gefahren von extremer Hitze aufmerksam.

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Eine heftige Hitzewelle ließ Westeuropa am Dienstag schwitzen, schürte heftige Waldbrände und überforderte die Rettungsdienste. Während einer Pressekonferenz erklärte die Weltorganisation für Meteorologie, dass in den kommenden Tagen damit zu rechnen sei, dass Rekorde gebrochen werden. Die Weltgesundheitsorganisation erklärt, dass sie "schon seit langem davor warnt, dass der Klimawandel die menschliche Gesundheit stark beeinträchtigt".

Deutschland

Die Menschen in Deutschland haben am Dienstag versucht, einen kühlen Kopf zu bewahren, als eine Hitzewelle in Teilen des Landes Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius brachte. Im Westen des Landes kratzten die Temperaturen sogar an der 40-Grad-Marke. Die Hitze wird voraussichtlich am Mittwoch auf den Rest des Landes übergreifen.

Mit Temperaturen von bis zu 40 Grad war Köln am Dienstag eine der heißesten Städte Deutschlands. Um die hohen Temperaturen für Passantinnen und Passanten in Köln ertragbarer zu machen, hat die Stadt am Rhein einen Wassersprühschlauch installiert. Sowohl Alt, als auch Jung genossen die längst überfällige Abkühlung. Es war ein Testlauf an einem Ort in der Stadt, an dem es in diesen Tagen unerträglich heiß ist. Gleichzeitig werden die umliegenden Bäume bewässert, was ein weiterer Vorteil ist. Die ganze Aktion ist Teil des Hitzeaktionsplans der Stadt Köln, und die Stadt prüft, ob dieser perforierte Schlauch eine Methode sein könnte, um die Umgebung ein wenig abzukühlen. Wie viel Wasser man braucht, muss noch geprüft werden - den Menschen in Köln hat es aber gefallen. Inzwischen ist der Schlauch wieder abgebaut, aber die Leute würden sich offenbar sehr freuen, wenn er wieder angebracht wird.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sollen die Temperaturen ab Donnerstag in ganz Deutschland wieder sinken.

Die Niederlande

In den Niederlanden strömten die Menschen an den Strand von Den Haag, als die Temperaturen Rekordwerte erreichten. Das Land hatte am Dienstag den drittheißesten Tag aller Zeiten erlebt. Expertinnen und Experten machen den Klimawandel für die jüngste Hitzewelle verantwortlich und warnen, dass in den kommenden Jahren noch Schlimmeres zu erwarten ist.

Spanien

In Spanien werden die Gefahren der Hitzewelle deutlich, nachdem ein zweiter Arbeiter an einem Hitzeschlag gestorben ist. Die beiden Todesfälle haben dort eine intensive Debatte über die Arbeitsbedingungen bei extremen Temperaturen ausgelöst.

Erst am Freitag erlitt José Antonio Gonzáles, ein 60-jähriger Angestellter der städtischen Reinigungsdienste von Madrid, einen Hitzeschalg, als er auf der Straße arbeitete. Der Notruf Madrid erhielt gegen 17:30 Uhr einen Anruf eines Zeugen, der meldete, dass ein Mann auf der Straße zusammengebrochen und bewusstlos sei. Sanitäter fanden das Opfer bewusstlos und mit einer Körpertemperatur von 41,6ºC vor. Das Gesundheitsteam legte ihm kaltes Eis auf Achselhöhlen, Leiste und Hals und verabreichte ihm außerdem kalte Kochsalzlösung. Da diese Maßnahmen nicht ausreichten, um das Bewusstsein des Opfers wiederzuerlangen, wurde der Mann intubiert und in das Krankenhaus Gregorio Marañón gebracht wurde. Er starb später am Samstag.

Ein zweiter Mann, der in einer Industrieanlage arbeitete, erlitt ebenfalls einen Hitzeschlag.

Die beiden Todesfälle haben im Land eine große Kontroverse ausgelöst, da die Gewerkschaften der Meinung sind, dass eine solche Situation hätte verhindert werden können, da sie die Änderung der Routen, die Reinigung in den Bereichen, in denen sie im Schatten liegen, die Änderung der Uniformen, die derzeit aus Polyester bestehen, und der Schuhe gefordert hatten. Aber es wurde nichts getan.

Großbritannien

Im Großbritannien saßen Reisende am heißesten Tag aller Zeiten in der Hitze fest. Alle Züge ab dem Londoner Bohnhof King's Cross wurden gestrichen.

Ein Passant fragt sich, warum die Züge während der Hitze nicht fahren können. "Alle Züge sind wegen der Hitze ausgefallen. Ich versteh das nicht. Es gibt Züge in Australien. Sie funktionieren. Was ist hier das Problem?"

Im Osten von London sind am Dienstag mehrere Häuser und angrenzende Felder durch ein Feuer komplett zerstört worden. Ersten Erkenntnissen nach scheint das Feuer auf einer Wiese in der Nähe einer Wohnsiedlung ausgebrochen zu sein. Luftaufnahmen zeigten Häuser, die völlig ausgebrannt waren.

Belgien

Ein Zoo in Belgien trifft besondere Maßnahmen, um Tiere und Besucher vor der Hitze zu schützen. Die Tiere erhalten gefrorene Früchte, in Wasser schwimmendes Obst und zusätzliche Duschen

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