Russische Eltern kaufen neuen Lada - vom Geld für den gefallenen Sohn (33)

In der Ukraine: Transport der Leiche eines russischen Soldaten
In der Ukraine: Transport der Leiche eines russischen Soldaten Copyright Andrii Marienko/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit Meduza, Telegraph
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Im Bericht des russischen TV zeigen die Eltern das Auto, das sie als sogenanntes "Sarggeld" für den in der Ukraine getöteten Sohn bekommen haben.

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Die Story ist auf Telegram mehr als 288.000 Mal angeklickt worden. Zuerst berichtete Meduza auf Englisch über den Beitrag des russischen Staatsfernsehen "Rossija 1", wonach Eltern, deren Sohn in der Ukraine getötet wurde, vom sogenannten "Sarggeld" ein neues Auto gekauft haben.

In dem TV-Bericht ist ein Foto des gefallenen Sohnes - Stabsfeldwebel Alexey Malow (33) - im Wohnzimmer der Eltern zu sehen. Dann zeigt der Vater dem Reporter das nagelneue weiße Auto. Und mit dem Lada fahren die Eltern zum Grab des Sohnes auf dem Friedhof. 

Auch der britische Telegraph zeigt übersetzte Ausschnitte aus dem russischen TV-Beitrag.

Den Tod von Alexey Malow hatte der Gouverneur der Region Saratow schon Anfang März bestätigt. 

Der 33-jährige Berufssoldat hatte einen 9-Jahres-Vertrag in der Armee. Er war in den ersten Tagen nach dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine getötet worden. Seine Heimatregion liegt im fernen Osten Russlands.

Alexeys älterer Bruder ist ebenfalls Soldat und nach wie vor in der Ukraine im Einsatz.

Dem Bericht des russischen Fernsehens zufolge haben die Eltern nach dem Tod ihres Sohnes 8 Mio Rubel, das sind mehr als 120.000 Euro, bekommen. Ein neuer Lada kostet etwa 12.000 Euro.

In anderen Meldungen ist von geringeren Summen die Rede, die die Familien der gefallenen Soldaten bekommen. In Russland darf die "Spezialoperation" in der Ukraine weiterhin nicht als Krieg bezeichnet werden. Auch die Mutter von Alexey Malow erzählt, dass sie zunächst nicht verstanden habe, dass ihr Sohn tot sei.

Viele Familien haben Probleme, Informationen über getötete oder gefangen genommen Soldaten zu bekommen.

Wie die Eltern erklären, hatte der Sohn von einem weißen Lada geträumt. Sie hätten das Auto in Erinnerung an Alexey gekauft.

Nach ukrainischen Angaben sind bereits mehr als 38.000 russische Soldaten im Krieg getötet worden. Unabhängig nachprüfen lässt sich diese Zahl nicht.

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