Klare Kante und "Herz des Miteinanders": So lief Baerbocks Antrittsbesuch in der Türkei

Annalena Baerbock im Beratungszentrum der Stiftung für Frauensolidarität in Ankara
Annalena Baerbock im Beratungszentrum der Stiftung für Frauensolidarität in Ankara Copyright AP Photo/Burhan Ozbilici
Von Euronews mit DPA/AFP/AP
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Eine Beratungsstelle für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind und ein Zentrum für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak standen auf Baerbocks Besuchsprogramm. Bei Gesprächen mit führenden Politikern der Opposition wurde Baerbock dabei für ihre aufrichtigen Worte gelobt.

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Es war ein viel beachteter Antrittsbesuch der deutschen Außenministerin Analena Baerbock in der Türkei. Am ersten Tag in Istanbul suchte sie die offene Konfrontation mit ihrem Amtskollegen Cavusoglu , am zweiten Tag in Ankara den Austausch mit der Opposition und Zivilgesellschaft.

Denn: Die deutsch-türkischen Beziehungen seien so viel mehr als die Baustellen, es sei ihr wichtig, Menschen vor Ort zu treffen. "Weil Außenpolitik eben nicht nur vom Austausch zwischen Ministerien lebt, sondern Außenpolitik bedeutet ja, das Zusammenleben und den Austausch zwischen den Menschen, die wir repräsentieren, zu stärken. Und das wollen wir auch in Zukunft gemeinsam tun." Der zivilgesellschaftliche Austausch sei "das Herz unseres Miteinanders". 

Eine Beratungsstelle für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind und ein Zentrum für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak standen auf Baerbocks Besuchsprogramm. Bei Gesprächen mit führenden Politikern der Opposition wurde Baerbock dabei für ihre aufrichtigen Worte gelobt.

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag hatten sich die deutsche Außenministerin und Cavusoglu ungewöhnlich scharfe Wortgefechte zur erwarteten türkischen Offensive in Nordsyrien, zur Inhaftierung des Oppositionellen Osman Kavala in der Türkei und zum Insel-Streit zwischen Griechenland und der Türkei geliert.

Begegnungen mit Vertretern der türkischen Regierung gab es in Ankara keine. Auch zum Streit mit Cavusoglu äußerte sich Baerbock nicht noch einmal.

Für den Juni des nächsten Jahres sind in der Türkei die nächsten Wahlen des Parlaments und des Präsidenten geplant. Beobachter gehen davon aus, dass sechs Oppositionsparteien sich zu einem Bündnis zusammenschließen und einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen. Die Opposition hofft, dann Präsident Recep Tayyip Erdogan abzulösen, der seit fast 20 Jahren an der Macht ist. Die Umfragewerte Erdogans und seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP waren zuletzt gesunken.

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