Die Zahl der Walgedbrände im Amazonas ist deutlich gestiegen. Trockenheit und gezielte Rodung bedrohen die "grüne Lunge".
Im brasilianischen Amazonas ist die Zahl der Waldbrände im Vergleich zu Juli 2021 um acht Prozent gestiegen. Mit 5373 Bränden zu Beginn der alljährlichen Waldbrandsaison im weltgrößten Regenwaldgebiet, brachen rund 400 Feuer mehr aus als im Vorjahr, so die nationale Weltraumbehörde INPE. Diese überwacht die Entwicklung der Waldbrände im Amazonas seit 2021 mit Hilfe des Satelliten "Amazônia-1".
Die saisonalbedingte Trockenheit im Juli begünstigt den Ausbruch von Feuern. Die meisten Brände in Brasilien werden durch Rodung in der Landwirtschaft verursacht. Doch auch mit Blick auf die vorherigen Monate zählte INPE 13 Prozent mehr Brände als 2021.
Der durch Rodung schrumpfende Regenwald ist ein erhebliches Risiko für die Entwicklung des Weltklimas. Der Amazonas speichert zwar weiter grosse Mengen an Kohlenstoffdioxid. Die einsitige "grüne Lunge" stösst mittlerweile allerdings sogar mehr Treibhausgase aus als er aufnimmt.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro fördert zudem die Abholzung des Regenwalds. Er sieht dort neben dem Ausbau der Flächen für Landwirtschaft grosses Potential für Bergbau und Energiegewinnung. Bolsonaro bewirbt sich aktuell um eine zweite Amtszeit.