20.000 m2 Grunewald brennen in Berlin: "Es kommt zu Explosionen"

100 Feuerwehrleute waren am Donnerstagmorgen bei einem Flächenbrand im Berliner Grunewald im Einsatz.
100 Feuerwehrleute waren am Donnerstagmorgen bei einem Flächenbrand im Berliner Grunewald im Einsatz. Copyright Feuerwehr Berlin
Von Alexandra Leistner
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In Berlin brennt eine Fläche von etwa 20.000 m2 im Grunewald. Das Feuer wurde von einer Explosion auf einem Sprengplatz der Polizei ausgelöst - für Anwohner besteht erstmal keine Gefahr.

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In Berlin sind rund 100 Feuerwehrleute bei einem Brand im Grunewald, im Westen der deutschen Hauptstadt im Einsatz. Nach Angaben der Rettungskräfte brannten um 13 Uhr etwa 20.000 m2 Wald.

Insgesamt konnte die Feuerwehr vier Brandstellen identifizieren, doch die Löscharbeiten sind alles andere als leicht. Seit den Mittagsstunden arbeitet die Berliner Feuerwehr an zwei Brandstellen mit Wasserwerfern, auch ein ferngesteuerter Roboter soll Bilder liefern und beim Beseitigen von Gefahren helfen. Es besteht eine extrem hohe Explosionsgefahr.

Mittlerweile wurde damit begonnen, den restlichen Wald zu wässern. "Ein Löschhubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge der Bundeswehr wurden angefordert", so die Feuerwehr.

Das Feuer wurde offenbar von Explosionen auf einem Sprengplatz der Polizei im Grunewald ausgelöst, dort wurden 25 Tonnen Kampfmittel und 20 entschärfte Großbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gelagert. Zwar gebe es in den Bomben keine Zünder, Temperaturen über 120 Grad können sie aber auslösen. Wie die Feuerwehr Berlin auf Twitter schrieb, kam es im Laufe des Morgens immer wieder zu Explosionen.

Ein Sperrradius von 1000m um den Brand wurde eingerichtet, die umliegenden Straßen, darunter die Autobahn Avus, wurden gesperrt. Auch der Bahnverkehr in der Gegend steht still. Die Lage sei "unübersichtlich", wie ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber örtlichen Medien sagte. Drohnenbilder und Überflüge aus Polizeihubschraubern sollen weiter Aufschluss geben. 

Die Feuerwehr bat, vom Einsatzgebiet und dem gesamten Waldgebiet fernzubleiben. Verletzte gab es bisher nicht, auch Wohngegenden sind nicht betroffen. Dennoch wurde in den angrenzenden Wohnvierteln empfohlen, Fenster und Türen geschlossen zu halten und auch Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten.

Der Deutsche Wetterdienst warnte für den Donnerstag vor einer "starken Wärmebelastung" - auch weil die Temperaturen in der Nacht im Stadtgebiet sich nicht spürbar abgekühlt haben.

Wie in vielen Gegenden der Welt ist es auch in Berlin in diesen Wochen besonders trocken, was die Verbreitung des Feuers begünstigt.

Feuerwehr Berlin
Die Lage im Grunewald schätzte die Feuerwehr am Donnerstagmorgen als "unübersichtlich" ein.Feuerwehr Berlin
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