Kernkraftwerk in Saporischschja: Internationale Atomenergiebehörde ist sehr besorgt

Eine Frau vor zerstörten Gebäuden nach russischem Bombardement auf Mykolajiw, Ukraine
Eine Frau vor zerstörten Gebäuden nach russischem Bombardement auf Mykolajiw, Ukraine Copyright Kostiantyn Liberov/AP Photo
Von Euronews mit dpa, AP
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Die IAEA hat die Lage am von Russland besetzten ukrainischen Kernkraftwerk in Saporischschja als unbeständig und fragil bezeichnet. IAEA-Chef Grossi sprach auch über einen möglichen Atomunfall.

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Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat die Lage am von Russland besetzten ukrainischen Kernkraftwerk in Saporischschja als äußerst unbeständig und fragil bezeichnet. Der Chef der Behörde, Rafael Grossi, sagte bei einer Pressekonferenz am Uno-Sitz in New York, dass die Situation im Kernkraftwerk, das russische Truppen Anfang März erobert hatten, von Tag zu Tag gefährlicher werde.

Damit eine Nuklearanlage normal und sicher betrieben werden könne, gebe es eine Reihe Normen, die eingehalten werden müssten so Grossi. "Wenn wir uns die Situation ansehen, die sehr spezielle Situation, die wir in Saporischschja haben, dann sehen wir, dass die meisten dieser Prinzipien, wenn nicht sogar alle, verletzt werden."

Grossi appellierte dringend an Russland und die Ukraine, Experten den Besuch des weitläufigen Komplexes zu ermöglichen, um die Situation zu stabilisieren und einen Atomunfall zu vermeiden.

Es sei momentan aber sehr schwierig für die IAEA, überhaupt ins Kriegsgebiet nach Saporischschja zu kommen. Denn dafür brauche die IAEA nicht nur die Einwilligung der Ukraine und die Unterstützung der Vereinten Nationen. Man müsse auch mit Russland als Besatzer des Ortes übereinkommen. Mit sechs Blöcken und einer Leistung von 6000 Megawatt ist das Werk in der Stadt Enerhodar in der Oblast Saporischschja das größte Atomkraftwerk Europas.

In einem neuen Bericht von Amnesty international werden beide Seiten für die Gefährdung der Zivilbevölkerung durch ihre Kampftaktik kritisiert. Russland mit seinen wahllosen Raketenangriffen und die Ukraine, weil sie Zivilisten, durch die Errichtung von Stützpunkten und den Betrieb von Waffensystemen in bewohnten Wohngebieten. in Gefahr bringt.

Derweil hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem estnischen Außenminister Urmas Reinsalu für die Unterstützung seines Landes gedankt. Dabei wurden vor allem die dringend benötigten Mittel für den Wiederaufbau der beschädigten Infrastruktur der Ukraine erwähnt.

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