Nach Einschläferung von Walross Freya: Einwohner von Oslo reagieren verärgert

Walross Freya im Hafen von Oslo
Walross Freya im Hafen von Oslo Copyright Tor Erik Schrøder/Tor Erik Schrøder / NTB
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Von Euronews mit dpa
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Die Tötung des im Hafen von Oslo herumtollenden Walross-Weibchens Freya ist teils auf Unverständnis in der Bevölkerung getroffen. Das etwa 600 Kilogramm schwere Tier war eingeschläfert worden.

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Die Tötung des im Hafen von Oslo herumtollenden Walross-Weibchens Freya ist teils auf Unverständnis in der Bevölkerung getroffen. Das etwa 600 Kilogramm schwere Tier war eingeschläfert worden, weil die Sicherheit am Hafen nicht mehr geewährleistet gewesen sei, teilte die Fischereidirektion mit.

"Man hätte den Leute sagen müssen, dass sie sich fernzuhalten haben", findet Bootsbesitzer Ulf. "Es ist ein so seltenes Tier, das hier hin kam, es war eine Attraktion." Man hätte einfach warten sollen, weil dieses Tier immer dahin zurückkehre, wo es ursprünglich herkomme. "Meiner Meinung nach war es eine falsche Entscheidung."

Der Walross war in den vergangenen Wochen zur Sommerattraktion der Hauptstadt Norwegens geworden. Immer wieder legte sich das Tier auf vor Anker liegende Boote.

Die Behörden hatten Schaulustige, Touristen und Anwohner wiederholt gewarnt, Abstand zu halten. Die Fischereidirektion störte sich vor allem daran, dass Leute zu Freya ins Wasser gehüpft waren und dem Tier mit Kindern am Ufer sehr nahe gekommen waren, um Fotos zu machen.

Anwohner Jan erklärt, dass man am Pier 39, in San Francisco, verhaftet würde, wenn man sich ein Walross oder eine Robbe anschaue. "Da gelten also ganz andere Regeln, was den Schutz von Walen, Orcas oder Robben angeht."

Man könne verstehen, wenn die Öffentlichkeit nun bestürzt sei, erklärte die Fischereidirektion. Man habe sämtliche Optionen abgewogen, auch eine Verlegung des Tieres stand im Raum. Allerdings, so hieß es, seien die Risiken für eine solche Aktion zu groß gewesen. Obwohl der Tierschutz ein hohes Gut sei, müsse das Leben und die Sicherheit von Menschen vorgehen.

Noch im Juli wollten die Behörden die Einschläferung unbedingt vermeiden. "Walrosse sind wilde, geschützte und auf der Roten Liste stehende Tiere. Das bedeutet, dass die Tötung die letzte Option ist", hieß es damals in einer Mitteilung. Normalerweise leben Walrosse weiter nördlich in arktischen Gewässern.

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