Rasende Inflation, Armut, wirtschaftliche Not: Argentinien kann nicht mehr

Teilnehmer einer Kundgebung in Buenos Aires
Teilnehmer einer Kundgebung in Buenos Aires Copyright AFP (Videostandbild)
Von euronews
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Tausende gingen in Buenos Aires auf die Straße, um Maßnahmen zu fordern, die die Lage verbessern könnten.

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Die rasende Inflation treibt in Argentinien Menschenmassen auf die Straße. Sowohl Gewerkschaften, die dem peronistischen Staatspräsidenten Alberto Fernández nahestehen, als auch solche, die ihn ablehnen marschierten durch Buenos Aires.

Sauer auf den IWF

Die Teuerungsrate in Argentinien hat im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um rund 70 Prozent zugelegt.

Das Land ist vom Geld des Internationalen Währungsfonds abhängig, der dem Land Ende März ein Darlehen in Höhe von 57 Milliarden US-Dollar gewährte.

„Die Gewerkschaft CGT hat einen Marsch gegen die Inflation, aber für die Regierung veranstaltet. Diese Kundgebung hier ist die einzige, auf der Gewerkschaften und die Linke gegen die Macht im Land demonstrieren und sich eindeutig gegen die Maßnahmen der Regierung richten, sich aber für Lohnerhöhungen und eine Befreiung Argentiniens vom Unterdrückungspakt mit dem Internationalen Währungsfonds aussprechen", so Juan Carlos Giordano, Abgeordneter der Linkspartei Izquierda Socialista.

Viele in Argentinien werfen dem IWF vor, zu anspruchsvolle Auflagen an die in der Vergangenheit ausgezahlten Darlehen zu knüpfen, die für eine weitere Verschlechterung der ohnehin angespannten wirtschaften Lage sorgten. Rund 40 Prozent der Menschen in Argentinien leben unterhalb der Armutsgrenze.

„Wir müssen nicht über Armut sprechen - die kann bekämpft werden"

Marina Joski, Mitglied der Gewerkschaft UTEP, sagt: „Einerseits müssen die Löhne dringend angehoben werden und es muss ein Umdenken stattfinden. Das sagen wir seit vielen Jahren. Wir müssen nicht über Armut sprechen - die kann bekämpft werden. Wir müssen über den Reichtum sprechen, den sich alle immer in den schwierigsten Augenblicken unseres Landes sichern.“

Argentiniens Präsident Alberto Fernández ist seit Dezember 2019 im Amt, ihm wird vorgeworfen, bislang keine passenden Antworten auf die drängenden wirtschaftlichen Fragen zu finden.

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