Euronews-Redakteur Matthew Holroyd deckt auf: Änderungen am nationalen Impfprogramm Dänemarks erscheinen durch die Verbreitung von Falschinformationen in einem anderen Licht.
Willkommen zu The Cube, dem Euronews-Format, das Falschinformationen auf den Grund geht und entlarvt. Mein Name ist Matthew Holroyd, und heute geht es um Gerüchte in Dänemark bezüglich eines Impfverbots für Kinder.
Denn während die Corona-Infektionen in ganz Europa zurückgehen, werden im Internet immer noch falsche Informationen über die Pandemie verbreitet. Kürzlich haben Nutzer sozialer Medien einen irreführenden Artikel über Dänemarks Corona-Impfprogramm geteilt.
Der Artikel trägt den Titel "Dänemark verbietet Corona-Impfung für Kinder" und wurde auf Twitter und Facebook von Impfgegnern und Verschwörungstheoretikern geteilt, die behaupten, Corona-Impfungen seien gefährlich.
Allerdings haben die Europäische Arzneimittelagentur und die Weltgesundheitsorganisation stets erklärt, dass das Risiko von Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe minimal ist und dass der Nutzen des Impfstoffs alle Risiken überwiegt.
Änderungen, aber kein Verbot
Aber auch die These, dass Dänemark Impfstoffe für Kinder "verboten" hat, ist irreführend. Im Juni hat die dänische Gesundheitsbehörde einige Änderungen an ihrem Impfprogramm vor diesem Winter vorgenommen und sie plant nicht, Menschen unter 18 Jahren eine Impfung zu empfehlen.
Die Behörde begründet dies damit, dass für Menschen unter 50 Jahren ein geringeres Risiko für eine schwere Erkrankung besteht und dass insbesondere für Kinder das Risiko einer Infektion mit der Omikron-Variante des Virus deutlich geringer ist.
Alle Personen unter 18 Jahren, die ein erhöhtes COVID-19-Risiko haben, können sich jedoch nach einer ärztlichen Einschätzung weiterhin impfen lassen.
Es stimmt also, dass Dänemark in diesem Winter keine Corona-Impfung für Kinder empfiehlt, aber es hat kein totales Verbot eingeführt und ermutigt immer noch dazu, sich impfen zu lassen.