Schwere Unwetter in Europa: 200 km/h-Windböen auf Mittelmeerinsel Korsika

Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin auf Korsika
Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin auf Korsika Copyright Emmanuel Dunand/AP
Von Euronews mit dpa
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In Teilen Europas haben schwere Stürme Menschenleben gefordert und Bäume entwurzelt. Besonders heftig war es auf der Mittelmeerinsel Korsika.

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In Österreich sind bei schweren Unwetter fünf Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben stürzten an einem Badesee im Bundesland Kärnten mehrere Bäume um. Zwei Kinder starben, elf Menschen wurden teils schwer verletzt.

Auch im niederösterreichischen Gaming wurden drei Personen von einem Baum erschlagen. Laut dem staatlichen meteorologischen Dienst ZAMG wurden am Donnerstag Sturmgeschwindigkeiten bis zu 139 km/h gemessen.

In der Steiermark, Kärnten und Osttirol standen zeitweise die Züge still, nachdem die Stromversorgung für den Bahnverkehr wegen der Unwetter ausfiel, wie die Österreichischen Bundesbahnen bekanntgaben. Durch die Sturmböen stürzten auch Dutzende Bäume bei Griffen auf die Südautobahn (A2) in Kärnten. Außerdem kam es zu Stromausfällen in Tunnels. Die wichtige Verkehrsverbindung nach Italien wurde für Aufräum- und Reparaturarbeiten an mehreren Stellen gesperrt.

Korsika: 200 km/h-Windböen

Heftige Stürme gab es vor allem auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika. Böen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Kilometern pro Stunde waren über die Insel gezogen. Laut Innenministerium kamen sechs Menschen ums Leben, 20 Personen seien verletzt worden.

Böen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Kilometer pro Stunde waren über Korsika gezogen. 45.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Auch in anderen Teilen Frankreichs wie in Marseille gab es Unwetter und überflutete Straßen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicherte der Insel und ihren Bewohnern Unterstützung zu. An Macrons Urlaubsort an der Côte d'Azur wurde am Abend ein Krisenstab unter Beteiligung von Premierministerin Élisabeth Borne gebildet.

Christophe Simon/AP
Präsident Emmanuel Macron und Premierministerin Elisabeth Borne informieren sich über die Lage auf KorsikaChristophe Simon/AP

Unwetterwarnung in Teilen Italiens

In der Toskana wurden zwei Menschen nahe Lucca sowie in der Küstenstadt Carrara von umstürzenden Bäumen erschlagen. Von Norditalien bis in die Mitte des Landes galt eine Unwetterwarnung. Einige Menschen erlitten bei den heftigen Stürmen mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde und starkem Regen Verletzungen wie etwa auf einem Campingplatz im toskanischen Marina di Massa, als dort Bäume umfielen.

Der Regionalpräsident der Toskana, Eugenio Giani, teilte auf Twitter ein Video aus der Küstenstadt Piombino, auf dem ein Riesenrad vom starken Wind herumgedreht wurde.

Markusplatz in Venedig: Tische werden herumgeweht

Auf anderen Fotos waren von Bäumen zerquetschte Autos und verwüstete Strände zu sehen. In der nördlichen Küstenregion Ligurien und in der bei Urlaubern beliebten Toskana zählte die Feuerwehr bis zum Nachmittag mehr als 150 Einsätze.

Auch durch die norditalienische Lagunen-Stadt Venedig fegte ein heftiges Unwetter, das in den Gassen Schirme und Tische umriss. Am berühmten Markusdom im Zentrum brachen laut Ansa Mauerstücke vom Kirchturm ab. Der Zivilschutz berief am Nachmittag wegen der Unwetter in Mittel- und Norditalien einen Krisenstab ein.

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