Verheerende Waldbrände: Viele Tote in Algerien und Panik im Regionalzug in Spanien

Ein Auto fährt durch eine von Bränden gekennzeichnete Landschaft
Ein Auto fährt durch eine von Bränden gekennzeichnete Landschaft Copyright AP Photo
Von Euronews mit dpa
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Die Folgen der Waldbrände in Europa sind verheerend. In Spanien und Portugal wurden erste Erfolge vermeldet. Algerien kämpft, wie vergangenes Jahr, gegen extreme Feuer. Auf der italienischen Insel Pantelleria war auch das Anwesen von Giorgio Armani betroffen.

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In Algerien wüten weiter schwere Waldbrände. Feuerwehrleute kämpfen gegen zwei Dutzend Feuer, die durch heiße Winde immer wieder angefacht wurden. Laut der Zivilschutzbehörde sind durch die Brände mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen.

Seit Anfang August seien mehr als 100 Waldbrände im Osten des Landes ausgebrochen, hatte Innenminister Kamal Beldjoud zuvor im algerischen Staatsfernsehen gesagt. Dabei wurden den Angaben nach rund 800 Hektar Wald und 1300 Hektar Buschland zerstört. Tausende Hilfskräfte seien im Einsatz, um die Feuer zu löschen.

Mohamed Ali/AP Photo
Ein ausgebrannter Bus in der Region El Tarf, nahe der Grenze zu TunesienMohamed Ali/AP Photo

In der Stadt Souk Ahras nahe der Grenze zu Tunesien wurden Beldjoud zufolge Hunderte Familien in Sicherheit gebracht. In vielen Regionen im Osten fachen demnach Winde die Flammen an. Einige Brände sollen nach Angaben von Beldjoud absichtlich gelegt worden sein.

Waldbrände auch bei Moskau. In der Nähe der russischen Hauptstadt sind nach Schätzungen der örtlichen Behörden über 800 Hektar von den Flammen betroffen. Die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace geht jedoch von über 3.000 Hektar Fläche aus.

Rauchentwicklung: Passagiere springen aus Zug

Bei verheerenden Feuern in den spanischen Urlaubsregionen Valencia und weiter südlich in Vall d'Ebo haben die Flammen. laut Medien, bereits insgesamt mehr als 20.000 Hektar Wald- und Buschland zerstört. 2000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Einsetzender Regen sorgte zuletzt für eine Entspannung der Lage.

Rund 60 Kilometer nordwestlich von Valencia musste am Dienstag ein Regionalzug seine Fahrt wegen starken Rauchs stoppen und zum Startbahnhof zurückzukehren. Nach Medienberichten seien einige Passagiere bei dem kurzen Stopp, bei dem die Lokführerin vom einen zum anderen Ende des Zugs gerannt sei, in Panik aus den Waggons gesprungen.

Acht Passagiere seien mit zum Teil schweren Verbrennungen und anderen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es.

2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen durch das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus im Jahr 2000. Bei Hunderten von Waldbränden wurde schon eine Fläche größer als die des Saarlands vernichtet.

Portugal: Feuerwehr meldet Erfolge

Im benachbarten Portugal erklärten die Behörden, der große Waldbrand im Nationalpark Serra da Estrela sei nun unter Kontrolle. Mehr als 1.000 Feuerwehrleute sind weiterhin im Einsatz und halten nach Glutnestern Ausschau. Hohe Temperaturen und starke Winde hatten die Flammen immer wieder angefacht.

Auch bei einem Waldbrand in Caldas da Rainha rund 80 Kilometer nördlich von Lissabon gab es Entwarnung. Das Feuer habe am frühen Morgen unter Kontrolle gebracht werden können, meldete die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf den Zivilschutz. Rund 500 Feuerwehrleute seien dort weiter im Einsatz.

Feuer auf Pantelleria: Haus von Giorgio Armani evakuiert

Auf der italienischen Insel Pantelleria, südlich von Sizilien, mussten aufgrund eines Brandes der dort wachsenden Macchia rund 30 Menschen ihre Häuser verlassen. Betroffen waren auch die Anwesen des Modedesigners Giorgio Armani und des Fußballweltmeisters von 1982, Marco Tardelli. Das Feuer konnte inzwischen wieder gelöscht werden.

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