Das von Russland besetzte Kernkraftwerk wird weiterhin regelmäßig angegriffen. Der UN-Sicherheitsrat tagte zur Lage.
Über fünf Monate nach Beginn der russischen Besetzung des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja ist die Sorge vor einer Eskalation weiterhin sehr groß. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, das Gelände anzugreifen. Russland berief zuletzt eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York ein und legte eigenen Angaben zufolge Fotos vor, die einen ukrainischen Beschuss des Geländes beweisen sollen.
Die UN-Beauftragte für Politik und Friedensbildung sagte auf der Sicherheitsratssitzung am Dienstag: "Die Anlage darf nicht Teil einer Militäroperation werden und es sollte eine Vereinbarung über eine Sicherheitszone um das Gelände erreicht werden. Leider sehen wir trotz zahlreicher Appelle, dass es statt Deeskalation fast täglich Meldungen über alarmierende Zwischenfälle am Kraftwerk gibt."
Ukraine: Würden keine Katastrophe auf eigenem Territorium riskieren
Die Ukraine wies die Vorwürfe Russlands entschieden zurück. Niemand, der halbwegs bei Sinnen sei, könne sich vorstellen, dass das Land eine nukleare Katastrophe auf dem eigenen Territorium riskieren würde, so der ukrainische UN-Botschafter.
Die Internationale Atomenergiebehörde in Wien erklärte, die Ukraine habe sie über Angriffe in den vergangenen Tagen informiert, bei denen unter anderem Labore und die Stromversorgung beschädigt worden sein. Die nukleare Sicherheit sei ernsthaft in Gefahr. Man verhandele weiter mit allen Parteien, um einer Expertenkommission den Zugang zum Werk zu ermöglichen.