Ende der Waffenruhe: In Äthiopien gibt es wieder Kämpfe

Regierungssoldaten auf einem Lastwagen in der Tigray-Region am 8. Mai 2021
Regierungssoldaten auf einem Lastwagen in der Tigray-Region am 8. Mai 2021 Copyright Ben Curtis/AP
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Von Euronews mit dpa
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In Äthiopien beschuldigen sich Regierung und die Rebellengruppe der Tigray gegenseitig neuer Angriffe. Die Bewohner der Hauptstadt Addis Adeba sind schockiert.

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In Äthiopien herrscht wieder Bürgerkrieg. Nach Regierungsangaben sollen die Tigray-Rebellen Regierungstruppen angegriffen haben. Zuvor hatte der Sprecher der Rebellengruppe erklärt, dass die äthiopische Armee eine großangelegte Militäroffensive im Norden des Landes begonnen habe.

Die Bewohner der Hauptstadt Addis Abeba reagieren mit Bestürzung auf die erneuten Kämpfe. "Wir hatten gehofft, sie seien zum Frieden bereit", erklärt etwa Thaimanot. "Wenn nun wieder der Krieg beginnt, wird das nicht gut sein für die Menschen in Äthiopien und in Tigray. Diejenigen, die zu den Waffen greifen, denken nicht an die Bevölkerung."

"Krieg wird wieder Schaden anrichten"

Einwohner Tizazu sagt, dass es stattdessen "Verhandlungen und Frieden" hätte geben sollen. Man habe gesehen, was der Krieg beim letzten Mal angerichtet habe. "Das Gleiche wird noch einmal passieren, er wird wieder Schaden anrichten. Die Hauptsache ist Frieden. Mehr können wir nicht tun."

Seit November 2020 herrscht in dem Vielvölkerstaat am Horn von Afrika mit seinen 115 Millionen Einwohnern ein Bürgerkrieg. In der Region Tigray in Nordäthiopien kämpfen Regierungstruppen gegen die dort regierende Tigray Befreiungsfront (TPLF).

Feuerpause galt seit Frühjahr

Die Rebellen fordern mehr Autonomie für ihre ethnische Gruppe. Menschenrechtsorganisationen haben seit Beginn des Konflikts beiden Seiten Kriegsverbrechen und ethnische Säuberungen vorgeworfen.

Mit einer seit dem Frühjahr bestehenden Waffenruhe wollte die Regierung Lieferungen von Hilfsgütern in die Tigray-Region ermöglichen. Die TPLF hatte erklärt, die Feuerpause respektieren zu wollen. Die Auseinandersetzungen haben in mehreren Teilen des Landes zu einer schweren wirtschaftlichen und humanitären Krise geführt.

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