In der Flüchtlingseinrichtung in Ter Apel gibt es nicht mehr genügend Schlafplätze. Hunderte Asylsuchende übernachten deshalb im Umfeld des Zentrums. Die Einwohner Ter Apels sind zunehmend verärgert über die Situation.
Im Asylzentrum im niederländischen Ter Apel wird die Lage immer dramatischer. Da es in der Einrichtung nicht genügend Schlafplätze gibt, übernachten Hunderte Asylsuchende im Umfeld des Zentrums.
Nach Medienberichten seien es zuletzt pro Nacht rund 700 Menschen gewesen. Für sie gebe es viel zu wenige Toiletten, zudem seien diese oft völlig verdreckt, und es fehle an Toilettenpapier, Seife und Menstruationsartikeln, beklagte das Flüchtlingshilfswerk der Niederlande.
Die Einwohner Ter Apels sind zunehmend verärgert über die Situation, die außer Kontrolle geraten scheint und fordern Konsequenzen. "Wir haben genug von den Belästigungen, wie etwa Diebstählen in den Geschäften", sagt Anwohner Eric. Menschen würden bedroht und eingeschüchtert, es würde in Autos und Häuser eingebrochen sagt der Mann.
"Wir haben genug davon. Jetzt sehen wir die Menschen draußen vor dem Asylbewerberheim. Echte Flüchtlinge sind willkommen, wie die Menschen aus der Ukraine oder diejenigen, die vor dem islamistischen Terrorismus fliehen. Aber das sind junge Männer aus Afrika, das können wir nicht länger tolerieren."
Das Rote Kreuz der Niederlande kritisierte unzureichende hygienische Einrichtungen im Umfeld des überfüllten Asylzentrums. Man mache sich ernste Sorgen, hieß es. Eine Sprecherin erklärte, dass so "Infektionskrankheiten ausgelöst werden können, uns wurden bereits mehrfach gesundheitliche Probleme gemeldet."
Hilfsorganisationen sind vor Ort, um sich um die Migranten zu kümmern, die tagsüber brütender Hitze ausgesetzt sind. Die Behörden meldeten nun sogar den Tod eines drei Monate alten Babys.
Auch viele Geflüchtete fühlen sich vernachlässigt, wie Ibrahim aus Syrien. "In den vergangenen Nächten war es kalt und außerdem sehr windig, so dass wir nach 3 Uhr nachts nicht mehr schlafen konnten. Wir fühlen uns nicht sicher, wenn wir hier außerhalb des Flüchtlingszentrums sind. Wir konnten nicht hineingehen, weil wir keine Erlaubnis haben, die Einrichtung zu betreten."
Während in vielen Städten in der Niederlande ukrainischen Flüchtlingen Unterkünfte anboten wurden, scheint es wenig Mitgefühl für andere Asylsuchende zu geben.