Libyen: Tote und Verletzte bei Kämpfen in Tripolis

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Von Euronews mit Ansa
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Machtkampf in Libyen flammt wieder auf

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In der libyschen Hauptstadt Tripolis sind bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Gruppen mehr als 32 Menschen getötet worden. Mehr als Hundert wurden verletzt.

Es sind die schwersten Kämpfen seit zwei Jahren.

In Libyen streiten sich Ministerpräsident Abdulhamid al-Dbeibah und der vom Parlament zum Regierungschef ernannte Fathi Bashagha um die Macht.

Omar Weheba, Mitglied des Ältestenrates in Tripolis: "Wir appellieren an alle, ruhig zu bleiben, und wir erinnern alle an das Verbot von Blutvergießen. Tötet nicht und lasst die anderen in Ruhe. Die, die für die Unruhe in den vergangenen Stunden sorgten, werden bestraft werden. Wir werden jeden Fall strafrechtlich verfolgen. Es lebe Libyen."

Augenzeugen zufolge wurde in Tripolis stundenlang geschossen und es kam zu Explosionen. Rauchsäulen waren über der Stadt zu sehen. Nach Regierungsangaben wurden mehrere Krankenhäuser beschädigt. Ob es sich bei den Getöteten um Soldaten oder Zivilisten handelt, ist unklar.

Die Auseinandersetzungen nähren Befürchtungen, dass das Land wieder in einen Bürgerkrieg abgleiten könnte.

Eigentlich waren als Teil des von den UN beaufsichtigten Friedensprozesses für vergangenen Dezember Wahlen vorgesehen. Allerdings zerstritten sich die rivalisierenden Fraktionen über die Wahlregeln, bislang ist es deshalb zu keiner Abstimmung gekommen. Als das Parlament Ministerpräsident Dbaibah absetzte und Anfang des Jahres Baschagha zum Nachfolger ernannte, kamen die Friedensbemühungen zum Erliegen. Dbaibah hatte erklärt, er werde seinen Posten nicht räumen. Im Mai war Rivale Baschagha mit seinen Kräften in die Hauptstadt vorgedrungen und hatte vergeblich versucht, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Nach Kämpfen verließ er Tripolis wieder.

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