"Danke, Gorbi" - emotionaler Abschied von Michail Gorbatschow

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Von su mit dpa
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Der Tod von Michail Gorbatschow, letzter Staatspräsident der Sowjetunion, löst weltweit Nachdenken aus - vor allem Berliner und Ostdeutsche trauern um "Gorbi".

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“Mr Gorbatchev, open this gate”, rief US-Präsident Ronald Reagan vor 35 Jahren vor dem Brandenburger Tor. Hat er gemacht – und Geschichte geschrieben. Und den jahrzehntelangen Kalten Krieg zwischen Westmächten und dem sogenannten Ostblock beendet. Der Tod von Michail Gorbatschow, letzter Staatspräsident der Sowjetunion, löst weltweit Nachdenken aus - vor allem Berliner und Ostdeutsche trauern um "Gorbi". *

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen lobte den Verstorbenen als „vertrauenswürdigen und respektierten Staatsmann“ Er habe eine entscheidende Rolle gespielt beim Ende des Kalten Krieges und dem „Fall des Eisernen Vorhangs“. „Das machte den Weg frei für ein freies Europa.“

Auch UN-Generalsekretär António Guterres ehrte „den einzigartigen Staatsmann, der den Lauf der Geschichte veränderte“.

Für den britischen Noch-PremierministerBoris Johnson bleibt Gorbatschows „unermüdliche Hingabe an die Öffnung der Sowjetunion“ ein „Beispiel für uns alle“.

Und laut Frankreichs Präsident Emmanuel Macron „hat sein Engagement für den Frieden in Europa unsere gemeinsame Geschichte verändert.“

Australiens Finanzminister Jim Chalmers:

"Als die Welt Konflikte und Pattsituationen erlebte, sah er Frieden und Möglichkeiten. Er war der Inbegriff von Mut und Vision und erinnerte daran, dass es mehr Mut braucht, einen Krieg zu beenden, als einen zu beginnen“

Auch Russlands Präsident Wladimir Putin habe „tiefstes Beileid“ geäußert, so der Kreml-Sprecher Dmitry Peskov zur Nachrichtenagentur Interfax.

 Schon Gorbatschows familiärer Hintergrund dürfte ihn nachdenklich machen: Vater Russe, Mutter Ukrainerin. Vom Heimatort im Nordkaukasus sind es gerade mal gut 500 Kilometer bis zum (heute wieder russisch beherrschten) Mariupol.

su mit dpa

* Ein promienter Zeitzeuge (David Bowie) erinnerte sich noch Jahre später an die 750-Jahr-Feier Berlins 1987 am Brandenburger Tor: „Als wir anfingen, ,Heroes’ zu spielen, hörten wir, dass auf der anderen Seite der Mauer mehrere tausend Menschen laut mitsangen“, so Bowie. Ein Lied danach ruft er auf Deutsch: „Wir schicken unsere besten Wünsche zu allen unseren Freunden, die auf der anderen Seite der Mauer sind.“

In der Nacht lassen die Menschen, die den Auftritt nur hören aber nicht sehen durften, ihren Frust heraus. „Gorbi, Gorbi“ rufen sie auf der Straße Unter den Linden. Die Außeinandersetzung wird bald handfest. Ost-Berlin reagiert mit Polizeiketten, Hundestaffeln, Gummiknüppeln und vielen Festnahmen.

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