Auch groß angelegte Militärübungen würde nicht zu Erfolgen führen für Russland, schätzt der britische Geheimdienst in einem neuen Bericht zur Lage in der Ukraine.
Auch groß angelegte Militärübungen wie "Wostok" (auch Vostok) werden Russland nach Einschätzung britischer Sicherheitsdienste nicht zu erfolgreichen Kampfhandlungen in der Ukraine beitragen. Das erklärte das britische Verteidigungsministerium in seinem Geheimdienstbericht vom 2. September.
Seit diesem Donnerstag leitet Moskau das Großmanöver "Wostok 2022" (übersetzt Osten 2022), an dem auch Truppen aus China, Indien, Belarus und Syrien teilnehmen.
Moskaus Fähigkeit zur Durchführung einer groß angelegten Operation in der Ukraine würden so aber nicht verbessert, glaub das britische Außenministerium. Derartige Veranstaltungen seien "stark durchdacht" und dienten "in erster Linie dazu, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken".
"Die militärische Leistung Russlands in der Ukraine hat deutlich gemacht, dass russische militärstrategische Übungen wie Wostok nicht ausreichen, um die Fähigkeit des Militärs zur Durchführung komplexer Operationen in großem Maßstab zu erhalten", so der Bericht des britischen Geheimdienstes.
Russland gibt der teilnehmenden Soldaten an Wostok 2022 mit 50.000 an, 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe kämen zudem zum Einsatz. Britischen Einschätzungen zufolge ist es dagegen nicht sehr wahrscheinlich ist, dass mehr als 15.000 Männer und Frauen "aktiv in den Übungen involviert" seien.
Im Jahr 2018 waren es mit 300.000 Soldaten so viele wie noch nie seit Ende des Kalten Krieges gewesen.
Die meisten russischen Truppen sind zwar in der Ukraine im Einsatz, die Teilnahme der russischen Verbündeten wird dennoch als klares Zeichen an den Westen gewertet, dass Russland auch weiterhin nicht alleine dasteht auf der internationalen Bühne.