Nach Mega-Shitstorm: PSG bereut "schlechten Witz" übers Klima

Stürmer-Star Mbappé und PSG-Trainer Galtier bei der besagten Pressekonferenz.
Stürmer-Star Mbappé und PSG-Trainer Galtier bei der besagten Pressekonferenz. Copyright Thibault Camus/AP
Von Euronews mit dpa
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Zum Auswärtsspiel nach Nantes flogen die Spieler von Paris Saint-Germain mit dem Privatjet. Die Zugfahrt hätte nur zwei Stunden gedauert. Auf Kritik reagiert der Trainer mit Ironie, jetzt ruderte er zurück.

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"Ich brauche mich nicht zu entschuldigen. Es war ein schlechter Scherz.“ PSG-Trainer Christophe Galtier plädiert auf Ungeschicklichkeit. Nach den spöttischen Bemerkungen zum Thema Klimaschutz ist beim französischen Fußballmeister Paris Saint-Germain zumindest etwas verspätete Reue eingekehrt.

Shitstorm nach Lachanfall bei Pressekonferenz

Coach Galtier erklärte, er bedaure seine Worte. Die haben nicht nur bei den zahlreichen Greenpeace-Aktivist:innen vor dem Parc des Princes für Entrüstung gesorgt.

Inzwischen haben selbst Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo den Coach kritisiert. "Herr Galtier, wir sind von Ihnen sachdienlichere und verantwortungsvollere Antworten gewohnt - sollen wir darüber reden?", schrieb die Ministerin bei Twitter. 

Anne Hidalgo forderte PSG zum "Aufwachen" auf und verlangte einen seriöseren Umgang mit der Frage.

"Nächstes Mal nehmen wir den Strandsegler"

PSG-Trainer Galtier hatte am Montag auf die Frage eines Journalisten, warum der PSG die Kurzstrecke Paris-Nantes mit dem Privatjet und nicht mit dem TGV zurücklege, mit dieser ironischen Antwort reagiert: "Ganz ehrlich, wir haben heute Morgen mit der Firma gesprochen, die unsere Reisen organisiert, und wir prüfen, ob wir nächstes Mal nicht mit dem Strandsegler fahren können.“

Mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV dauert die Reise in das etwa 380 Kilometer von Paris entfernte Nantes nur etwa zwei Stunden. Mit seinen Worte löste er bei PSG-Star Kylian Mbappé einen Lachanfall aus – und im ganzen Land eine Welle der Kritik.

"Nicht ungestraft über Klimakrise lustig machen"

Greenpeace-Chef Jean-François Julliard hat vor dem Pariser Stadion eine Protestaktion organisiert. "Wir sind hier, um den PSG und Christophe Galtier zur Rede zu stellen", sagt er. "Sie haben sich während der Pressekonferenz über Klimafragen lustig gemacht. Deshalb haben wir sie symbolisch beim Wort genommen und heute vor dem Spiel gegen Juventus einen Strandsegler vor dem Parc des Princes aufgestellt. Damit wollten wir den Verantwortlichen klarmachen, dass wir uns heutzutage nicht mehr ungestraft über die Klimakrise lustig machen können."

Mbappé schweigt, der Coach versicherte seinerseits, der Verein nehme den Klimawandel durchaus sehr ernst. Der Club rechtfertigte den kurzen Flug damit, dass nach dem 3:0-Sieg am Samstagabend anders als mit dem TGV noch die Rückreise möglich gewesen sei. TGV-Chef Alain Krakovitch erneuerte daraufhin den Vorschlag, den Einsatz der Züge an die speziellen Bedürfnisse der Spieler anzupassen.

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