"Akt der Verzweiflung": Nach Russlands Angriffen kein Strom mehr im Osten der Ukraine

Brennendes Elektrizitätskraftwerk in Charkiw am Sonntagabend
Brennendes Elektrizitätskraftwerk in Charkiw am Sonntagabend Copyright Kostiantyn Liberov/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP
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Russische Truppen haben ein Elektrizitätswerk in Charkiw durch Beschuss in Brand gesetzt - weite Teile im Osten der Ukraine haben keinen Strom mehr.

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Russische Truppen haben am Sonntagabend massive Angriffe gegen Infrastruktur im Osten der Ukraine durchgeführt. Ein Elektrizitätswerk in Charkiw - der zweitgrößten Stadt des Landes - stand in Flammen. In weiten Teilen im Osten der Ukraine war der Strom ausgefallen. 

Der Sprecher des ukrainischen Außenministers sprach von einem "Akt der Verzweiflung Russlands nach den immensen Verlusten". Auf Twitter schrieb Oleg Nikolenko: "Russland greift kritische ukrainische Infrastrukturen an. Kraftwerke wurden attackiert, was zu weitreichenden Stromausfällen führte. Dies ist ein Akt der Verzweiflung nach den immensen Verlusten und dem Rückzug Russlands in der Ostukraine. Selbst mit ihrer terroristischen Taktik sind sie dazu verdammt, diesen Krieg zu verlieren."

In den vergangenen Tagen hatte die ukrainische Armee in der Region Charkiw immense Geländegewinne erreicht und etwa 3.000 Quadratkilometer zuvor von Russland besetztes Terrain zurückerobert. Das russische Verteidigungsministerium räumte zwar den Rückzug der russischen Truppen aus der Stadt Isjum ein, sprach aber auch von einer "Umgruppierung", um die Kräfte im Donbas zu bündeln.

Tatsächlich hatten die ukrainischen Streitkräfte die russischen Truppen in der Region Charkiw offenbar überrumpelt. Das ukrainische Verteidigungsministerium schrieb auf Twitter, die Russen würden vor ukrainischen Soldaten wegrennen undd griffen nun Zivilisten an.

Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, es gebe einen totalen Stromausfall in den Regionen Charkiw und Donezk und einen teilweisen Blackout in den Regionen Saporischschja, Dnipropetrowsk und Sumi. Russland greife kritische Infrastruktur an, dies seien keine militärischen Ziele. Die Angriffe hätten das Ziel, den Menschen Licht und Wärme wegzunehmen.

An diesem Sonntag war am frühen Morgen das AKW Saporischschja abgeschaltet worden.

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