Von der Leyen zur Energiekrise: "EU hat schon viel abgefangen"

Ursula von der Leyen im Gespräch mit Shona Murray in Straßburg
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Von Shona MurrayEuronews
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Es geht jetzt zunächst mal vor Europa-Rat und Parlament um die Finanzspritze für die Regierungen in der EU von 140 Milliarden Euro.

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Die Ukraine und die Energiekrise stehen bei der Rede zur Lage der Union von Ursula von der Leyen im Mittelpunkt. Euronews fragt die Kommissionspräsidentin, wie sie die Möglichkeit einer Preisobergrenze für Gas sieht und wann die Verbraucher damit rechnen könnten, die Vorteile einer solchen zu erhalten.

Von der Leyen: "Wir sollten nie vergessen, dass Putin Gas als Waffe einsetzt und deshalb befinden wir uns überhaupt in dieser Energiekrise. Die EU hat schon viel abgefangen. Zum Beispiel sind die Speicher jetzt bis 84 Prozent voll, das ist sehr gut.

Und wir sind von Russland weg, hin zu vertrauenswürdigen Gaslieferanten. Wie zum Beispiel Norwegen und die USA.

Sie sehen das an zwei Beispielen: als der Krieg begann, stellte russisches Gas 40 Prozent unseres Gases dar. Heute sind es nur noch 9 Prozent. Deutlich weniger also. Wir haben das mit anderen Gaslieferern ausgeglichen.

Den Schritt, den wir jetzt unternehmen, ist der folgende: wir geben den EU-Mitgliedsländern die finanziellen Möglichkeiten, um die Haushalte und Unternehmen zu unterstützen, die es am meisten brauchen. Das liegt auf dem Tisch vom Europa-Rat und vom Parlament.

Außerdem diskutieren wir in der Tat über Preisobergrenzen. Was können wir tun, um den Gaspreis zu drücken. Russland ist nicht mehr vertrauenswürdig, das ist klar. Aber mit unseren norwegischen Freunden haben wir zum Beispiel schon begonnen, darüber zu sprechen, wie wir den Gaspreis niedriger halten könnten. Denn der bestimmt so sehr den Strommarkt. Und wir wollen den Strommarkt reformieren."

Shona Murray: "Meinen Sie, es wird zu einem gemeinsamen Schluss bei der Gaspreisdeckelung kommen? Und wenn, ist es nicht schon zu spät dafür?"

Von der Leyen: "Es herrscht große Solidarität unter den europäischen Partnern. Wir haben uns zum Beispiel auf gemeinsame Speicher geeinigt. Wir wollten im Oktober zu 80 Prozent gefüllte Gasspeicher erreichen, Aber wir stehen schon viel besser da. Weil wir alle zusammengearbeitet haben, sind wir schon bei 84 Prozent.

Das hilft uns, sicher durch den Winter zu kommen.

Wir sehen diese große Solidarität auch darin, dass das Gas, das jetzt aus den USA oder aus Norwegen kommt, wirklich dahin geliefert wird, wo es am meisten benötigt wird. Wir haben alle verstanden, dass je solidarischer wir miteinander umgehen, desto stabiler ist die Lage in der EU, und davon profitiert jeder Mitgliedsstaat."

Shona Murray: "Und dafür ist es noch nicht zu spät? Das war auch meine Frage."

Von der Leyen: "Es geht jetzt zunächst mal vor Europa-Rat und Parlament um die Finanzspritze für die Regierungen in der EU von 140 Milliarden Euros."

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