Die Tabakindustrie muss bald für die Entfernung von Zigarettenstummeln aufkommen

Zigarettenstummel verschmutzen die Umwelt.
Zigarettenstummel verschmutzen die Umwelt. Copyright Denis Poroy/AP2003
Von Euronews mit AFP
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Dänemark kämpft gegen die Verschmutzung durch Zigarettenstummel. Ab Januar muss die Tabakindustrie für die Reinigungskosten aufkommen.

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Sie sind überall: auf der Straße, im Park, am Strand. Zigarettenstummel halten sich nicht nur ewig, sondern verschandeln auch die Landschaft in Dänemark und im Rest der Welt. Außerdem sind sie höchst schädlich für die Umwelt. 

Dementsprechend zählt die dänische Regierung nicht nur wegen der entstehenden Kosten für die Reinigung die Wochen bis Januar: Dann tritt nämlich eine europäische Bestimmung in Kraft, die Tabakunternehmen dazu verpflichtet, für die Entfernung von Zigarettenstummeln aufzukommen.

Die dänische Umweltministerin Lea Wermelin gibt Auskunft: 

"Zigarettenstummel finden wir mit Abstand am meisten im Abfall in der Natur. Sie verschmutzen die Umwelt und gehören da nicht hin, außerdem sind viele von ihnen aus Plastik - und dafür muss die Tabakindustrie die Verantwortung tragen."

Manche Tabakunternehmen übernehmen die Reinigungskosten freiwillig. in Dänemark betragen diese 32 Millionen Dänische Kronen im Jahr. Das sind immerhin ungefähr 4.5 Millionen Euro.

Tine Marie Daell, die Geschäftsführerin des dänischen Tabakherstellers Tobaksproducenterne, findet es absolut gerecht, dass die Hersteller:innen dieser Produkte zukünftig eine Mitverantwortung tragen müssen.

Laut eines WHO-Berichts wurden mehr als 7000 chemische Substanzen in Tabak gefunden. Außerdem kann ein einziger Zigarettenstummel (von denen viele Plastik enthalten) zwischen 100 und 1000 Liter Wasser kontaminieren. Geschätzt landen etwa 15 Prozent der rund 5 Billionen jährlich produzierten Filterzigaretten im Meer.

Weitere Quellen • WHO

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