Luft- und Raumfahrt: Die Rettung für Italiens Wirtschaft?

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Der Fahrzeugbau ist im Nordwesten Italiens deutlich geschrumpft, dafür erlebt der Bereich Luft- und Raumfahrt einen Aufschwung.

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Die Fertigungsindustrie in Italien ist seit fast dreißig Jahren rückläufig. Im Nordwesten hat sich die Zahl der Beschäftigten im Fahrzeugbau mehr als halbiert.

Andere Bereiche aber haben hinzugewonnen. Dazu gehören Luft- und Raumfahrt. Im Raum Turin hat sich dieser Wirtschaftsbereich stark entwickelt, rund 350 Unternehmen mit gut 22 000 Beschäftigten sind ansässig. Sie arbeiten unter anderem mit internationalen Raumfahrtagenturen zusammen und sind auf diese Weise anderen Vorhaben beteiligt.

Giuseppe Russo, Direktor des Forschungszentrums Luigi Einaudi, betont: „Es ist zwar kein passgenauer Übergang, aber dadurch, dass wir schon lange Fahrzeuge bauen, haben die Ausbildungsstätten der Stadt das Wissen, um umfassende technologische Vorgänge zu vermitteln, die heute auch in Bereichen notwendig sind, an die man früher nicht gedacht hätte.“

Die Fortbewegung verändert sich, Umweltverträglichkeit rückt in den Vordergrund. Errungenschaften aus der Luft- und Raumfahrt helfen.

„Lange Raumfahrttradition"

„Von den so genannten ‚unbemannten' Taxis der Zukunft, die ohne menschliche Steuerung auskommen, bis hin zu Logistikvorgängen und dem Einsatz in der Präzisionslandwirtschaft“, so APR-Geschäftsführer Andrea Romiti. Und Alessandro Balossino, Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung bei Argotec, meint: „Wir haben eine lange Raumfahrttradition. Italien war das dritte Land, das einen Satelliten ins All geschickt hat - das weiß kaum jemand. Und Italien ist ein Land, das die gesamte Lieferkette abdeckt.“

Ein Turiner Raumfahrtunternehmen baute eine Weltall-Kaffeemaschine - und 15 Jahre später den einzigen europäischen Satelliten für die Artemis-Mission, die wieder Menschen zum Mond bringen soll.

„Die Bündelung der Kräfte aller Stellen wird ein Spitzenprodukt sicherstellen - so wie es der heutige Markt verlangt“, so LMA-Geschäftsführer Fulvio Boscolo.

„Eines der ehrgeizigsten Projekte in Italien“

Die Luft- und Raumfahrt bietet der italienischen Wirtschaft große Möglichkeiten: Und es besteht eine Zusammenarbeit mit europäischen Stellen. Anderthalb Milliarden Euro aus dem italienischen Konjunkturprogramm sind für die Luft- und Raumfahrtstadt Turin vorgesehen. Diese Vorhaben soll Industriebereiche, Forschung und Bildung zusammenbringen - und langfristig Arbeitsplätze sichern.

euronews-Mitarbeiterin Giulia Avataneo berichtet: „Zweihunderttausend Quadratmeter für industrielle Lehr- und Forschungstätigkeiten - dank des Polytechnikums. Es soll auch eine Versuchsstrecke geben. Es ist eines der ehrgeizigsten Projekte in Italien, das im Herbst dieses Jahres mit der Grundsteinlegung zum Leben erweckt werden soll.“

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