Beisetzung der Queen: 5 Momente, die in die Geschichte eingehen

138 Matrosen der Royal Navy geleiten des Sarg der Queen durch London, 19. September 2022
138 Matrosen der Royal Navy geleiten des Sarg der Queen durch London, 19. September 2022 Copyright Chip Somodevilla/WPA Rota
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Milliarden Menschen weltweit dürften den Staatsakt für Elizabeth II. online, am Fernsehgerät oder Radio verfolgt haben. Woran werden sie sich erinnern?

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Mit dem Tod von Königin Elisabeth ging nicht nur für das Vereinigte Königreich und das Commonwealth eine Ära zu Ende, sondern auch für die vielen Menschen in aller Welt, die das Ereignis verfolgen konnten. Das Begräbnis der Queen wird als ein außergewöhliches Medienereignis in die Geschichte eingehen. 

Hier unsere Schlüsselmomente, die im Gedächtnis bleiben werden:

1. Pomp und Gloria: Die Briten wissen, was sie tun

Chip Somodevilla/Pool Photo via AP
The Mall in London: Der Trauerzug für Queen Elizabeth II. am 19. September 2022Chip Somodevilla/Pool Photo via AP

Kein Zweifel, jedes Detail der Feierlichkeiten war über Jahre, gar Jahrzehnte minutiös geplant worden. Die Proben waren, so berichten es Augenzeugen, nach Einbruch der Dunkelheit über die Bühne gegangen. Heraus kam eine Art Leistungsschau königlicher Traditionen, vom 96-fachen Läuten des Big Ben bis zu den Sargträgern, die mit ihrer Gelassenheit zu beindrucken konnten. Prächtige Uniformen, Hunderte Matrosen und Dudelsackspieler, unbezahlbare Juwelen - die Monarchie vermochte es, über die Grenzen des Königreichs hinaus zu glänzen. 

2. Tradition wohin man blickt

Ben Stansall/WPA Rota
König Charles III. neben dem Sarg seiner Mutter Queen Elizabeth II. in der Westminster Abbey am 19. September 2022Ben Stansall/WPA Rota

Im Zentrum all dieses Prunkes, der Umzüge und der Gottesdienste stand das eigentliche Ereignis des Tages: Die Beisetzung der Monarchin in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor. 

Mit dem Prunk und dem Spektakel eines königlichen Begräbnisses geht eine Tradition einher: die förmliche Grablegung einer Monarchin, deren Gestaltung in vielerlei Hinsicht als geschichtsträchtig gelten dürfte.

Die Kanonenkutsche, die den Sarg von der Westminster Abbey zur Hyde Park Corner brachte, war bereits bei den Beerdigungen des Vaters der Königin 1952 und von Queen Victoria im Februar 1901 zum Einsatz gekommen. 

Während des Gottesdienstes auf Windsor wurden die Staatskrone, der Reichsapfel und das Zepter der Herrscherin von deren Sarg genommen und auf einen Altar gelegt, wodurch die Königin zum letzten Mal von ihrer Krone getrennt wurde. Der Lord Chamberlain, der höchste Beamte des königlichen Haushalts, zerbrach feierlich seinen Amtsstab und legte ihn auf den Sarg der Königin.

Es war das erste Mal, dass dieses Zeremoniell im Fernsehen zu sehen war. Bei der Beerdigung von König George VI. Jahrzehnte zuvor war das technisch noch nicht möglich. 

3. Die privaten Momente

Peter Nicholls/WPA Rota
Die Corgis der Queen auf Windsor Castle am 19. September 2022Peter Nicholls/WPA Rota

Neben den lauten, prächtigen und farbenfrohen Momenten des Tages stellten sich am Rande des Geschehens auch leise Töne ein. Als rührend beschrieben Zuschauer den Anblick der Corgies der Queen - Sandy und Muick - , die den Sarg bei seiner Ankunft im Innenhof von Schloss Windsor erwarteten. Auch Emma, das schwarze Pony der Queen, mehr als 26 Jahre im Besitz der Monarchin, war von einem Angestellten herangeführt worden

Die Vorliebe der Königin für ihre Hunde und Pferde war allgemein bekannt. Sie hatte über die Jahre mehr als 30 Corgis an ihrer Seite. Muick und Sandy wurden nach dem Tod der Königin bei Prinz Andrew untergebracht.

Die Queen selbst hatte die Details ihrer Beisetzung geplant: den großteil der Hymen, die Dudelsackspieler und die gespielte Musik, so die von Sir William Harris komponierten Lieder. Einen großen Teil ihrer Kindheit war er Organist auf Windsor gewesen. 

4. Die Gästeliste

Danny Lawson/WPA Rota
Mitglieder der Königlichen Familie in der Westminster Abbey am 19. September 2022Danny Lawson/WPA Rota

Zur Beerdigung der Queen kamen Staatsoberhäupter aus mehr als 100 Ländern der Welt nach London, darunter andere regierende Monarch_innen aus ganz Europa, dem Nahen Osten, Afrika, Ozeanien und Asien. In der Westminster Abbey waren altbekannte Gesichter zu sehen, so die ehemaligen Premierminister_innen des Königreichs - aber auch der Öffentlichkeit Unbekannte aus dem persönlichen Umfeld der Königin. 

Außerdem waren Ehemalige der königlichen Familie unter den Trauenden, so Fergy, Herzogin von York und Exfrau von Prinz Andrew, aber auch Prinz William und seine Frau Meghan, die seit ihrem Umzug nach Übersee keine Königlichen Hoheiten mehr sind. 

Auch Politik und aktuelle Ereignisse spielten bei der Beerdigung eine Rolle. Die Staatsoberhäupter Russlands, Weißrusslands und Myanmars waren nicht geladen. Da der ukrainische Präsident Selenskyj aus naheliegenden Gründen selbst nicht an der Beisetzung teilnehmen konnte, schickte er seine Frau Olena Selenska und seinen Ministerpräsidenten nach London. 

5. Die Beisetzung als einendes Momentum

Chip Somodevilla/WPA Rota
Trauernde in London am 19. September 2022Chip Somodevilla/WPA Rota

Miliarden Menschen verfolgten die Feierlichkeiten zur Beisetzung der Queen online und an den Fernsehbildschirmen. Weltweit wurden die Ereignisse im Radio übertragen. Auch vor Ort zeigten Menschen Interesse: Tausende wollten den Sarg der Queen mit eigenen Augen vorbeiziehen sehen, in London und auch in Windsor westlich der britischen Hauptstadt. In ganz Großbritannien kamen Menschen zusammen, um vor großen Bildschirmen und Leinwänden Zeugen der Beisetzung zu werden. 

Der 19. September 2022 war ein Tag, an dem Menschen in Großbritannien, in der ganzen Welt zusammenkamen, um dem Leben einer Frau zu gedenken, die im Laufe ihrer Amtszeit, so viele berührt hat.

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