Michailo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagte, sein Land werde am Ziel festhalten, alle Gebiete vollständig zurückzuerobern.
Russland wird am Freitagnachmittag die Annexion der kontrollierten Gebiete in der Ukraine mit einer Zeremonie im Kreml bestätigen. Dabei wird Wladimir Putin eine Rede halten, wie die russische Präsidentschaft am Donnerstag bekannt gab.
"Morgen um 15.00 Uhr (12.00 Uhr GMT) wird im Kreml eine Zeremonie zur Unterzeichnung von Abkommen über den Beitritt der neuen Gebiete zur Russischen Föderation stattfinden", sagte der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, vor der Presse. "Wladimir Putin wird bei dieser Veranstaltung eine umfangreiche Rede halten".
In Luhansk wehen nach der Volksbefragung bereits russische Flaggen. Die Spitzen dieser und der drei übrigen von Moskau eingesetzten Verwaltungen in den besetzten ukrainischen Gebieten baten den russischen Präsidenten Wladimir Putin schriftlich, dem Angliederungswunsch nachzukommen.
Die Ukraine und der Westen erkennen das Ergebnis in Luhansk, Donezk, Kherson und Saporischja nicht an und schätzen die Volksbefragungen als Scheinreferenden ein.
Das russische Parlament wird sich zu Beginn der kommenden Woche mit einer Eingliederung der vier Regionen in die Russische Föderation befassen.
Ukraine will Gebiete zurückerobern
Michailo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagte, sein Land werde am Ziel festhalten, alle Gebiete vollständig zurückzuerobern. Der politische Kommentator Dmitri Oreschkin meint:
„Die größte Gefahr für Putin nach diesen Abstimmungen ist: Wenn seine Truppen auch aus Lyman im Raum Donezk vertrieben werden, wird die selbe patriotische Gesellschaft Putin vorwerfen, nicht in der Lage zu sein, die dann bereits zu Russland gehörenden Gebiete zu beschützen. Deshalb zögert Putin, ob er sich beeilen soll, diese Gebiete als Teile Russlands zu verkünden."
Vor einer Woche ordnete der russische Präsident eine Teilmobilmachung und die Einberufung von rund 300 000 Reservisten an. Als Antwort auf diese Entscheidung Russlands und die Volksbefragungen arbeitete die Europäische Kommission weitere Sanktionen aus. Unter anderem soll ab dem 5. Dezember ein Einfuhrverbot für russisches Rohöl gelten. Allerdings müssen die EU-Staaten dem Sanktionsvorschlag noch zustimmen.