Recht auf Abtreibung auch in Europa in Gefahr - Frauen machen mobil

Proteste für das Recht auf Abtreibung in Europa
Proteste für das Recht auf Abtreibung in Europa Copyright Luca Bruno/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AFP, AP
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In mehreren Ländern in Europa haben Frauen für das Recht auf Abtreibung protestiert. Der Wahlsieg von Giorgia Meloni in Italien hat die Sorge verstärkt.

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"Freie, sichere und kostenlose Abtreibungen" haben Protestierende in Rom und in Mailand gefordert - nachdem die für ihre extrem konservative Familienpolitik bekannte Giorgia Meloni die Parlamentswahlen in Italien gewonnen hat. In den norditalienischen Regionen, die von Parteien des rechten Bündnisses regiert werden, beklagen Beschäftigte von Familienplanungszentren Probleme für Frauen, die ihre Schwangerschaften abbrechen wollen.

Silvia Ligutti, die für Frauenrechte demonstriert, sagt über die Parteichefin der "Fratelli d'Italia" und voraussichtliche nächste italienische Ministerpräsidentin, Giorgia Meloni "Sie hat bereits bewiesen, dass sie die Grundrechte, die uns alle betreffen, nicht respektiert, den Schutz von uns als Menschen, unsere Freiheit. Wir machen uns Sorgen, aber es ist auch gut zu reagieren, Meloni könnte uns anspornen, noch mehr auf die Straße zu gehen und für unsere Rechte zu kämpfen."

Melonis Partei ist im EU-Parlament Mitglied derseben Fraktion wie die polnischen Regierungspartie PiS, die das Recht auf Schwangerschaftsabbruch drastisch eingeschränkt hat. Abtreibungen sind seit 2021 in Polen nur noch legal, wenn die Gesundheit der Schwangeren in Gefahr ist oder die Schwangerschaft durch eine Straftat zustande kam.

Auch in Frankreich gab es in zahlreichen Städten Demonstrationen, um das Recht auf Abtreibung zu verteidigen, das derzeit in mehreren Ländern in Frage gestellt wird.

In Budapest gingen Menschen gegen eine Änderung der Abtreibungsparagraphen auf die Straße, die am 15. September in Kraft getreten sind. Nach Ansicht von Frauenrechtsgruppen sind die neuen Regeln nicht akzeptabel.

Júlia Spronz ist Vorsitzende einer ungarischen Frauenrechtsgruppe. Sie sagt: "Es ist obligatorisch, die Herztöne des Babys zu hören oder den Ultraschall anzusehen. Wir halten das für unmenschlich und für eine echte Folter für die Mutter".

Aktivistinnen für Frauenrechte weltweit sind empört über die Einschränkungen für Schwangerschaftsabbrüche in mehreren US-Bundesstaaten, seit der Oberste Gerichtshof der USA im Junig das prinzipielle Recht auf Abtreibung gekippt hat.

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