Lula forever: Das Stehaufmännchen der brasilianischen Politik

Lula da Silva im Wahlkampf
Lula da Silva im Wahlkampf Copyright Andre Penner/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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Der linke Mehrfachpräsident hat gleich mehrere politische Skandale überlebt. Jetzt hat er gute Chancen, den ebenfalls skandalgeschüttelten Präsidenten Bolsonaro zu beerben.

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Vom Gipfel der Macht ganz nach unten in weniger als einem Jahrzehnt: Luiz Inácio da Silva, gemeinhin bekannt als "Lula", hat Brasiliens politische Landschaft im 21. Jahrhundert geprägt. 2009 bezeichnete ihn US-Präsident Barack Obama als den beliebtesten Politiker der Welt.

2017 dann der tiefe Fall: Lula wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, ein landesweiter Korruptionsskandal brachte ihn zu Fall. Für 580 Tage wanderte Lula ins Gefängnis.

1989: Der Gründer der Arbeiterpartei kandidierte für das Amt des Präsidenten – es war die erste freie Wahl nach 29 Jahren Diktatur. Lula verlor in der zweiten Runde. 1994 und 1998 versuchte er es wieder, und scheiterte.

2002 dann endlich: Lula wurde Präsident des größten Landes in Lateinamerika. Soziale Reformen prägten seine Amtszeit, der Mindestlohn wurde angehoben und ein Sozialsystem für die Bevölkerung installiert.

Die Probleme begannen 2005: Der erste Korruptionsskandal erreichte den beliebten Politiker. Damals ging es um den Kauf von Stimmen im brasilianischen Parlament. Für Lula ging es noch einmal gut aus, er wurde im folgenden Jahr wiedergewählt.

Die neue Amtszeit war geprägt von Außenpolitik: Brasilien wurde Teil der G20, der Gruppe der 20 mächtigsten Wirtschaftsnationen. Brasilien baute die Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten aus, zu denen aufstrebende Nationen wie China und Indien gehören. Außerdem bekam das Land den Zuschlag für die Fußball-WM und die Olympischen Spiele.

Bei der nächsten Wahl unterstützte Lula seine Parteikollegin Dilma Rousseff. Rousseff wurde erste Präsidentin Brasiliens, aber ihre zweite Amtszeit endete abrupt: Wegen Korruptionsvorwürfen wurde sie ihres Amtes enthoben.

Auch Lula stolperte über Korruptionsvorwürfe. Wollte er bei den Wahlen 2017 erneut antreten, wurden seine Ambitionen von der Justiz zunichte gemacht. Lula landete im Gefängnis.

2021 hob der Oberste Gerichtshof das Urteil gegen Lula auf – wegen Verfahrensmängeln. Damit ist der Weg frei für den 78-Jährigen, der es noch einmal wissen will. Ob es das letzte Mal sein wird dass er kandidiert? Bei Lula ist nichts ausgeschlossen.

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