"Wenn wir unser Land befreien, dann wird die Krim wieder Teil der Ukraine werden müssen." Stimmen aus dem befreiten Mykolajiw, nahe der russisch besetzten Gebiete.
Wolodymyr räumt auf. Er lebt in Mykolajiw, Raketen haben das Nachbargebäude und den Hof in seinem Wohnblock getroffen.
Mykolajiw liegt nahe der russisch besetzten Gebiete, die gerade nach den so genannten Referenden feierlich annektiert wurden. Die Führung in Moskau zelebrierte den völkerrechtswidrigen Landraub als Erfolg, ein Großteil der Welt verurteilt ihn.
Wolodymyr hat eine klare Meinung, zu den Referenden als auch dem, was er jetzt kommen sieht..
Die Region Mykolajiw grenzt an die besetzte Region Cherson. Seit der russischen Besatzung gibt es kein sauberes Trinkwasser mehr. Die Russen sind weg, die Stadt wird aber regelmäßig weiter beschossen, es trifft zivile Infrastruktur, Wohn- und Krankenhäuser.
Wladislav fährt Taxi. Die Ergebnisse der so genannten Referenden lehnt er ab.
Dmytro ist Wirtschaftswissenschaftler, er meint, der Kreml habe sich mit der Annexion verkalkuliert, denn dadurch käme auch der Status der Krim wieder in den Blick: _"_Nach der Annexion der Krim war ich war sehr irritiert, wie schnell das Thema bei allen westlichen Staaten von der Tagesordnung verschwand. Aber mit diesen letzten Referenden hat Putin diesen "Ausnahmestatus" der Krim völlig zerstört, auch sie steht jetzt wieder auf der Tagesordnung."
Luftalarm und Explosionen sind in Mykolajiw an der Tagesordnung, überall in der Stadt sieht man Pappkarton anstelle der zerborstenen Fenster. Restaurants und Läden sind geschlossen, die Stadt wirkt vielerorts verlassen. Wer noch - oder wieder - da ist, macht keinen Hehl aus der Wut gegen die Invasoren.