Viele in Dänemark nehmen die Energiesparmaßnahme nur mit knirschenden Zähnen hin.
19 Grad und nicht mehr: In öffentlichen Gebäuden in Dänemark muss in der kalten Jahreszeit wie in anderen europäischen Ländern auch Energie gespart werden. Viele in Dänemark nehmen die Maßnahme nur mit knirschenden Zähnen hin. Bereits im vergangenen Winter - als noch keine Sparpflicht galt - sei es im Klassenraum trotz Heizlüfter zu kalt gewesen, sagt Kamille Akgün, Lehrerin an der Brøndbyvester Skole, einer Grundschule in Brøndby nahe Kopenhagen.
„Im Winter ist es hier drinnen ohnehin schon recht kalt, das wird also nur noch schlimmer. Zuerst werde ich natürlich den Eltern schreiben, dass Hausschuhe, dicke Strümpfe und ein zusätzlicher Pullover eine gute Idee wären“, so Akgün.
Die sich mit Bildung und Unterricht befassende dänische Wissenschaftsvereinigung DCUM weist daraufhin, dass Kinder oft abgelenkt seien, wenn sie frösteln. Und das gelte nicht nur für Minderjährige, meint die Behördenangestellte Tenna Justesen: „Das hat eindeutig etwas mit der Konzentration zu tun, wenn man immer daran denken muss, vielleicht Handschuhe anzuziehen. Wir benutzen ja viel unsere Finger, die können wir nicht wegpacken."
„Einige haben schon angeboten, welche zu stricken"
Ihre Kollegin Lisbet Kolding nimmt’s mit Galgenhumor: „Sollen wir fingerlose Handschuhe anziehen? Einige haben schon angeboten, welche zu stricken."
Wie lange die seit dem 1. Oktober geltende Anordnung der Temperaturdrosselung in Dänemark in Kraft bleiben wird, ist noch nicht bekannt. Diese gilt für öffentliche Gebäude, Privatunternehmen können selbst entscheiden.