5 Jahre Grausamkeit: Das Leiden der Mosambikaner unter Alshabab-Miliz

Vor fünf Jahren begannen die Alshabab-Milizen mit ihren Angriffen auf den Norden Mosambiks
Vor fünf Jahren begannen die Alshabab-Milizen mit ihren Angriffen auf den Norden Mosambiks Copyright Marc Hoogsteyns/Copyright 2021 The AP. All rights reserved.
Von Euronews mit AFP und AP
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Vor fünf Jahren begannen die Alshabab-Dschihadisten mit ihren Angriffen auf den Norden Mosambiks. Über eine Million Menschen mussten damals ihre Häuser verlassen. Doch auch wenn es gelungen ist, die Kämpfer aus einigen Gebieten wieder zu vertreiben, ist der Konflikt dort noch lange nicht vorbei.

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Die Freude ist wieder zurück auf den Straßen von Mocimboa de Praia. Während eines Fußballspiels feiern die Menschen ausgelassen. Die mosambikanische Hafenstadt wurde von einem Jahr von Alshabab-Kämpfern befreit. Doch trotz der heutigen Freude - in den Seelen der Bewohner haben die vier Jahre Dschihadistenherrschaft schmerzliche Spuren hinterlassen.

Lucia Da Silva, eine Bewohnerin von Mocimboa da Praia, erzählt, was sie damals erlebte: "Die Alshabab-Kämpfer kamen und sagten, wir werden das Haus verbrennen. Ich ging heraus, öffnete die Tür, und sie kamen ins Zimmer. Ich sagte zu den Kindern, sie sollen wegrennen und sich im Zimmer verstecken. Aber dann kam einer und nahm die Kinder weg. Sie sagten, sie würden sich gut um die Kinder kümmern. Danach flüchteten wir nach draußen. Sie zündeten die Betten und die Mosquito-Netze mit Benzin an und verbrannten das Haus."

Hilfe von Ruanda

In diesen Tagen jährt sich zum fünften Mal der erste Angriff auf die Polizei in Mocimboa da Praia. Jetzt wird die Stadt von Polizisten aus Ruanda beschützt. Die Nachbarn aus dem Norden unterstützen die mosambikanischen Sicherheitskräfte. Der Konflikt breitete sich damals in der gesamten Provinz aus. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Viele von ihnen können bis heute nicht zurück. Aber auch hier in den Notunterkünften müssen sie wachsam bleiben.

"Wir haben die Nase voll von den Terroristen"

"Wir hier in der Provinz Cabo Delgado haben die Nase voll von den Terroristen“, erzählt Ricardo Mendes, ein 43 Jahre alter Mann, der im flüchltingslager Metuge lebt. „Die Ruhe, die wir heute erleben, kommt davon, dass unsere Streitkräfte im Dschungel ihre Arbeit tun und die Terroristen verfolgen."

Doch die Angst bleibt - vor neuen Angriffen. Und vor dem Hunger. "Seitdem wir vor über einem Jahr hier angekommen sind, essen wir alle immer das Gleiche: Reis und Bohnen. Wir haben hier kein Geld”, klagt Graça João, die ebenfalls im Flüchtlingslager Metuge lebt.

Laut UN hat der Konflikt in Mosambik eine Million Menschen zu Flüchtlingen gemacht

Fast eine Million Mosambikaner mussten während dieser Terrorjahre fliehen, schätzt die UN. Doch trotz der Bemühungen, auch mit Hilfe internationaler Unterstützung die Region zu befrieden, ist der Konflikt noch lange nicht vorbei.

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