"Tod dem Diktator": Protestwelle im Iran erreicht Ölindustrie

Proteste in Erbil, am 24. September 2022
Proteste in Erbil, am 24. September 2022 Copyright Hawre Khalid/AP Photo
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Von Euronews mit AFP, AP
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In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Studierende mehrerer Universitäten gegen die Regierung protestiert. Auch Arbeiter von Ölraffinerien solidarisierten sich mit den Demonstrierenden.

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In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Studierende mehrerer Universitäten gegen die Regierung protestiert. Hunderte versammelten sich beispielsweise auf dem Campus der Uni Amirkabir.

Einige Demonstrierende färbten sich ihre Hände rot, um auf das harte Vorgehen der Behörden gegen die Proteste im Land aufmerksam zu machen.

In der Stact Saqez liefen Schüler:innen durch die Straßen und riefen den, bei vielen Demonstrationen benutzen, Slogan "Frau, Leben, Freiheit", um an die zu Tode gekommene junge Frau Mahsa Amini zu erinnern. Saqez ist die Heimatstadt von Amini.

Protestwelle erreicht Ölindustrie

Auch Arbeiter von Ölraffinerien solidarisierten sich mit den Demonstrierenden. An zwei Standorten, wie hier in Asaluyeh am Persischen Golf, versammelten sich Dutzende Menschen zu Protesten. Sie riefen "Tod dem Diktator" - manche verdeckten ihr Gesicht.

Die ARD-Journalistin Natalie Amiri twitterte ein Video, auf dem sich 40 deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler, wie Karin Hanczewski oder Lavinia Wilson solidarisch mit den Protestierenden im Iran zeigen.

Regierung will Meta verklagen

Unterdessen wurde bekannt, dass die Regierung Iran das US-amerikanische Technologieunternehmen Meta Platforms wegen "Hetzerei" verklagen will.

Vizeinnenminister Madschid Mirahmadi erklärte laut der Nachrichtenagentur Mehr, dass "die beiden sozialen Netzwerke Instagram und WhatsApp als Teil der Verschwörungsoperationen unserer Feinde an der Verbreitung von Hetzmaterial und Gefährdung unserer nationalen Sicherheit beteiligt waren". Die nationale Sicherheit sei die "rote Linie" des Systems.

Wie genau das Innenministerium nun juristisch gegen Meta Platforms vorgehen will, ist nicht bekannt. Kurz nach den Protestdemonstrationen vor drei Wochen hat die Regierung nicht nur das Internet massiv eingeschränkt, sondern auch die beiden im Iran äußerst beliebten Apps Instagram und WhatsApp gesperrt. 

Damit wollte die Regierung die Kommunikation zwischen Demonstranten sowie die Veröffentlichung von Informationen und Videos im Zuge der Proteste vermeiden. Dies klappte zwar zeitweise auch, aber die Menschen fanden nach und nach andere Kanäle um ihre Videos zu veröffentlichen.

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