Türkei als Umschlagpunkt für russisches Gas nach Europa?

Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin in Astana
Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin in Astana Copyright Vyacheslav Prokofyev/Sputnik
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Das bilaterale Treffen zwischen dem russischem und dem türkischem Präsidenten ist mit Spannung erwartet worden, besonders wegen der vorangegangenen Bemühungen von Recep Tayyip Erdogan um einen Dialog zwischen Moskau und Kiew.

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Das bilaterale Treffen zwischen dem russischem und dem türkischem Präsidenten ist mit Spannung erwartet worden, besonders wegen der vorangegangenen Bemühungen von Recep Tayyip Erdogan um einen Dialog zwischen Moskau und Kiew. 

Stattdessen wurde viel über Gas gesprochen. Wladimir Putin hatte ein Angebot im Gepäck als er sich am Donnerstag mit Recep Tayyip Erdogan in Astana, Kasachstan traf. Er stellt sich vor, die Türkei mithilfe russischen Gases zu einem Umschlagpunkt und einer Börse für Erdgas auszubauen. 

"Wenn die Türkei und unsere potenziellen Käufer Interesse haben, könnten wir den Bau noch einer Gasleitung und die Schaffung eines Gas-Hubs in der Türkei in Betracht ziehen für den Verkauf in Drittländer, vor allem in Europa", so Putin.

Türkei sicherer Partner für russisches Gas

Darüber hinaus könnte in der Türkei auch eine Gasbörse zur Preisermittlung entstehen, schlug Putin vor. Der russische Präsident lobte die Pipeline Turkstream, die durch das Schwarze Meer in die Türkei und nach Südeuropa führt, als sicherste Route für russisches Gas. 

Zuvor waren Ende September beide von Russland nach Deutschland führenden Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und einer der beiden Stränge von Nord Stream 2 in der Ostsee durch Explosionen beschädigt worden. Vertreter der EU und der Nato sprachen anschließend von Sabotage. Putin selbst hatte am Mittwoch von einem "internationalen Terroranschlag" geredet und angedeutet, dass aus seiner Sicht die USA dahinter stecken könnten.

Türkei-Russland-Beziehung Voraussetzungen für Getreide-Export aus Ukraine

Erdogan bekräftige bei dem Treffen in Astana die Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und Russland. Sie seien schließlich die Vorraussetzung für das Abkommen mit der Ukraine, das es dem Land erlaube, sein Getreide zu exportieren. "Während die Schritte der Türkei und Russlands bestimmte Kreise beunruhigen werden, werden sie weniger entwickelte Länder glücklich machen", so Erdogan. 

Nach einer Abstimmung in der UNO, in der Moskaus Annexion besetzter Gebiete in der Ukraine verurteilt wurde, ist Russland international weiter isoliert. Die Mehrheit der internationalen Gemeinschaft steht auf der Seite des Westens. Mit der Türkei versucht Putin die Unterstützung historischer Verbündeter zu gewinnen.

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