Die geplanten Steuererleichterungen in Großbritannien sind bereits Vergangenheit. Auch der Preisdeckel für Energie wird nicht für zwei Jahre, sondern nur sechs Monate gelten.
Die britische Regierung hat in der Finanzpolitik eine Rolle rückwärts hingelegt, um weiteren Schaden abzuwenden. Premierministerin Liz Truss und ihr neuer Finanzminister Jeremy Hunt waren dafür am Sonntag in Zweier-Klausur gegangen. Große Teile des vor knapp einem Monat vorgestellten Konjunkturpakets werden null und nichtig.
Jeremy Hunt ist als Finanzminister Nachfolger des am vergangenen Freitag geschassten Kwasi Kwarteng. Er erläuterte die nächsten Schritte: "Erstens werden wir fast alle steuerlichen Maßnahmen rückgängig machen, die im Wachstumsplan vor drei Wochen angekündigt wurden und noch nicht in die parlamentarische Gesetzgebung eingeflossen sind. Ich habe außerdem beschlossen, dass der Grundsteuersatz für die Einkommenssteuer bei 20 Prozent bleiben wird, und zwar auf unbestimmte Zeit, bis die wirtschaftlichen Umstände eine Senkung zulassen."
Truss erklärte über Twitter, der neue Wachstumskurs unterstütze die Menschen quer durch Großbritannien.
Den Basis-Satz für die Einkommenssteuer wollte Truss ursprünglich von 20 auf 19 Prozent senken, wodurch Besserverdienende stärker entlastet worden wären.
Finanziert werden sollte das Konjunkturpaket durch neue Schulden, was für Aufruhr auf den Finanzmärkten sorgte. In der Folge sah sich die britische Notenbank zu Käufen von Anleihen gezwungen.
Das wichtigste Ziel sei Stabilität in Großbritannien, sagte Hunt, der auch den staatlichen Energiepreisdeckel von zwei Jahren auf sechs Monate verkürzen will.