Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj könnten die 18 Millionen Kubikmeter Wasser schnell und massiv 80 Ortschaften entlang des Flusses Dnipro überfluten, darunter die Stadt Cherson.
Russlands Verteidigungsministerium beschuldigt die Streitkräfte der Ukraine, das Wasserkraftwerk Kachowka beschossen zu haben. Es werden Bilder verbreitet, die das Ausmaß der Überschwemmungen nach einem möglichen Dammbruch zeigen sollen.
Dagegen sagen die ukrainischen Behörden, russische Truppen hätten das Kraftwerk vermint, es drohten katastrophale Folgen. Der Staudamm ist von Russlands Truppen besetzt, aber ukrainische Einheiten rücken näher.
18 Millionen Kubikmeter Wasser könnten 80 Ortschaften überfluten
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj könnten die 18 Millionen Kubikmeter Wasser schnell und massiv 80 Ortschaften entlang des Flusses Dnipro überfluten, darunter die Stadt Cherson.
Von den 300.000 Bewohnern vor dem Krieg sollen sich noch 100.000 dort aufhalten.
Der ukrainische Präsident erklärte, dass die Zerstörung des Dammes die Wasserversorgung in weiten Teilen des Südens beeinträchtigen und das größte europäische Kernkraftwerk in Saporischschja ohne Kühlwasser lassen könnte. Der ukrainische Staatschef erklärte außerdem, dass der Nord-Krim-Kanal im Falle einer Zerstörung des Damms "einfach verschwinden" würde.
Dieser versorgt die an Russland angegliederte Krim mit 85 % ihrer Wasserversorgung.
Das ISW bekräftigte, dass Russland nach seiner Einschätzung wahrscheinlich weiterhin einen Angriff unter falscher Flagge auf das Wasserkraftwerk Kachowka vorbereitet.
Moskau will offenbar einen Vorwand für die Sprengung des Staudamms durch russische Streitkräfte nach dem Abzug aus der Region Cherson schaffen und die ukrainischen Truppen dafür verantwortlich machen, den Fluss Dnipro und die umliegenden Siedlungen überflutet zu haben. Wahrscheinlich ein Ablenkungsmanöver für einen weiteren Rückzug in den Osten der Region Cherson.
Die russischen Vorbereitungen für einen Angriff unter falscher Flagge auf das Kraftwerk Kachowka sollen letztlich wohl auch von den Berichten über russische Verluste in der Region Cherson ablenken.
Die Ukraine forderte eine internationale Beobachtermission am Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka. "Wir rufen die Uno, die EU und andere Organisationen auf, eine internationale Beobachtungsmission für Kachowka zu organisieren", sagte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Internationale Experten sowie ukrainisches Personal müssten sich umgehend vor Ort begeben.