Die neue Klima- und Umweltministerin in Schweden heißt Romani Pourmokhtari. Zur neuen Energiepolitik hat sich bisher vor allem der Regierungschef geäußert.
Sie ist der Star in Schwedens neuer Regierung: Romina Pourmokhtari ist mit 26 Jahren die jüngste Ministerin des Landes - die Liberale ist zuständig für Klima und Umwelt.
Romina Pourmokhtari ist in Stockholm geboren, ihr Vater ist ein politischer Flüchtling aus Iran - und sie engagiert sich für die protestierenden Frauen. In ihrem Buch "Chicken Nuggets Pa Krita" ('Chicken Nuggets auf Kreide') beschreibt die junge Frau ein Leben zwischen dem Stadtteil Sundbyberg und den Sommern in Iran. Das Buch handelt auch von Rassimus und Sexismus, von Ausgrenzung und Vorstädten. Während ihres Studiums hat Romina Pourmokhtari auch als Kellnerin gearbeitet. Laut Medienberichten spricht sie neben Schwedisch, Englisch, Französisch, Persisch und Aserbaidschanisch.
Seit 2014 ist sie die Vorsitzende der Jungen Liberalen in Schweden. Die Zeitung EXPRESSEN zählte Romina Pourmokhtari schon Anfang des Jahres zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Landes unter 30 Jahren. Die Absolventin eines Politikstudiums selbst meint, dass sie als junge Frau, die sich um das Klima sorge, die Dinge voranbringen könne. 2020 hatte Romina Pourmokhtari im Kampf gegen Treibhausgase eine Steuer auf Fleisch vorgeschlagen.
Ministerpräsident Ulf Kristersson von der Moderaten-Partei hat angekündigt, dass das Ziel bei der Stromproduktion von "100 Prozent erneuerbarer Energie" auf "100 Prozent nicht-fossiler Energie" abgeändert werde. Offenbar will der Konservative Atomkraft als Energiequelle beibehalten. Derzeit bezieht Schweden etwa 30 Prozent seiner Elektrizität Kernenergie, es sind sechs Reaktoren an drei Standorten in Betrieb.
Die Grünen in Schweden kritisieren, dass die Klima- und Umweltministerin der christdemokratischen Vize-Regierungschefin, Wirtschafts- und Energieministerin Ebba Busch unterstellt ist.
Romina Pourmokhtari ist eine der elf Frauen im neuen Kabinett, dem 13 Männer angehören.
Der neue konservative Außenminister Tobias Billström kündigte an, der Begriff der "feministischen Außenpolitik", den seine sozialistische Vorgängerin Margot Wallström 2014 geprägt hatte, werde gestrichen. Im Interview mit "Foreign Policy" sagt Wallström, sie habe gewusst, dass einige ihren Begriff zu radikal fände, anders sei das von einer rechten Regierung nicht zu erwarten. Aber wenn der neue Außenminister sage, er werde die von ihr begonnene Politik fortführen, wünsche sie ihm viel Glück.
Romina Pourmokhtari möchte etwas bewegen
Die neue Regierung braucht die Unterstützung der Schwedendemokraten. Um die sozialistische Regierung abzulösen hat Ulf Kristersson einen Deal mit der rechtsextremen Partei von Jimmie Akesson, im Kabinett vertreten sind neben den konservativen Moderaten, die christdemokratische Partei von Ebba Busch und die Liberalen von Johan Pehrson.
In den Jahren zuvor wollte keine schwedische Regierung mit den Rechtspopulisten zusammenarbeiten.
Eine Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen Schwedendemokraten hat auch Romina Pourmokhtari zuvor stets abgelehnt. Jetzt sagt die 26-Jährige, sie sei für einen Machtwechsel angetreten und freue sich, Teil der Regierung aus Konservativen und Christdemokraten zu sein.