Ein eigener Baum für jeden Mailänder im Kampf gegen den Klimawandel

Bäume für alle in Mailand
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Von Frank Weinert
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Ein Baum für jeden Bürger - in Mailand ist das möglich mit dem "Forestami-Projekt". Jeder Baum ist ein Mosaikstein im Kampf gegen den Klimawandel.

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Ein Baum für jeden Bürger. Bäume in einer Großstadt zu pflanzen ist nicht nur möglich, sondern auch notwendig. Das Forestami-Projekt im Stadtgebiet von Mailand ist das erste seiner Art in Italien und eines der fortschrittlichsten in Europa, erklärt Stefano Boeri, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Ausschusses des  Forestami-Projekts: „Forestami ist ein Projekt, aber auch ein Bedürfnis und ein Traum, denn in den nächsten Jahren soll die Zahl der Bäume, vor allem der Hochstammbäume, im Stadtgebiet von Mailand zunehmen.“

Maria Chiara Pastore, wissenschaftliche Leiterin des Projekts Forestami, ergänzt: „Zuerst müssen wir uns einen kulturellen Wandel vorstellen: Wo wir jetzt Asphalt haben, sollten wir über grüne, durchlässige Flächen mit Gras und Bäumen nachdenken, Flächen, auf denen Menschen leben und sie nutzen können. Das ist eines der Ziele, die wir zu erreichen versuchen.“

Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 bis zu drei Millionen Bäume zu pflanzen. Das mag ehrgeizig erscheinen, aber das Forestami-Projekt hat auf dem richtigen Fuß begonnen und bereits die Quote von 330.000 erreicht. Bei Forestami geht es aber nicht nur um das Pflanzen von Bäumen, sondern auch darum, die Luft zu reinigen, weniger Energie zu verbrauchen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.

Das Pflanzen von Bäumen in einer Großstadt ist aber auch für die ganze Welt von Nutzen, sagt Stefano Boeri: "Das Pflanzen von Bäumen ist die wirksamste, demokratischste – weil alle einbeziehende – und auch wirtschaftlichste Art, die Folgen der globalen Erwärmung und des Klimawandels zu verlangsamen. Bäume in einer Stadt zu pflanzen bedeutet, Kohlendioxid zu absorbieren.“

Großstädte sind für bis zu 75 Prozent des weltweiten Kohlendioxidausstoßes verantwortlich: Das heißt, sie sind für den Klimawandel verantwortlich. Bäume können Feinstaub absorbieren, der sich äußerst negativ auf die Lebensqualität der Menschen in städtischen Gebieten auswirkt. Maria Chiara Pastore betont: „Wir sollten bedenken, dass 3 Millionen Bäume einen Zuwachs von 5 Prozent der Blattoberfläche bedeuten. Am Mailänder Polytechnikum haben wir errechnet, dass diese Fläche zu Beginn 16 Prozent betrug, und unser Ziel ist es, über 20 Prozent zu kommen, das heißt wir arbeiten an einer Vergrößerung der Blattoberfläche, die unser Wohlbefinden ausmacht.“

Im Stadtgebiet von Mailand leben über drei Millionen Menschen. Bis 2030 wird jeder Bürger seinen eigenen Baum haben, der für bessere Luft und Lebensqualität sorgt und gleichzeitig dazu beiträgt, den Klimawandel abzuschwächen.

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