Pilzfans sind begeistert: So einen Herbst wie diesen gab es selten

Ein Korb voller Pilze
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Von Euronews mit AP
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In diesem Jahr stoßen Pilzamateure auch auf einige seltene Arten. Von Pilzen, die man nicht kennt, sollte man allerdings besser die Finger lassen oder sie Experten zur Bestimmung vorlegen.

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Erst ein langer, trockener Sommer, dann starke Regenfälle: Pilzsammler:innen kommen in diesem Herbst auf ihre Kosten. Die ungewöhnliche Wetterlage hat vielerorts in Europa einen regelrechten Pilzboom verursacht.

Wie hier in Pays de Gex, im Osten Frankreichs und den angrenzenden Wäldern in der Nähe von Genf. Der Franzose François Ducret sammelt seit 40 Jahren Pilze und ist begeistert über die Vielfalt.

"Aktuell findet man in den Wäldern Schleierlinge, Stoppelpilze, Steinpilze, eventuell Pfifferlinge. Vor drei Tagen habe ich einige Trompetenpilze gefunden."

In diesem Jahr, sagt Ducret, sei er auch auf einige seltene Arten gestoßen. Von Pilzen, die man nicht kennt, sollte man allerdings besser die Finger lassen oder sie Experten zur Bestimmung vorlegen.

Sehr wichtig: Den ganzen Stiel zu pflücken

In der Schweiz bietet das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen Informationsveranstaltungen an, zum Beispiel die Pilzausstellung in Avully. Kenner sind vor Ort, um die mitgebrachten Pilze zu identifizieren.

Pilzinspektorin Sandrine Rudin empfiehlt: "Wenn man einen Pilz pflückt und ihn untersuchen lassen will, ist es sehr wichtig, den ganzen Stiel zu pflücken. Manchmal gibt es Stiele, die viel größer sind und helfen können, den richtigen Pilz zu identifizieren."

Warum gibt es in diesem Herbst so viele Pilze?

Bei der Gelegenheit auch gleich die Frage an den Experten: Warum gibt es in diesem Herbst so viele Pilze?

Robert Thalmann hat die Antwort: "Pilze, die eigentlich im Frühjahr oder Sommer wachsen sollten, sind nicht gewachsen. Aber wir können sie jetzt finden, dank der Feuchtigkeit, die es dem Myzel ermöglicht hat, zu erwachen. Deswegen stoßen wir jetzt auf Pilze, die theoretisch nicht gar nicht hier sein sollten."

Einfach alle einsammeln, was man findet, geht übrigens auch nicht: In der Region Genf dürfen Pilzsammler zwei Kilogramm pro Person mit nach Hause nehmen, eine ähnliche Regel gilt fürs Pilzsammeln in Deutschland. In Frankreich sind bis zu fünf Kilogramm erlaubt.

Und aufgepasst bei Verwechslungen: In der Schweiz wurden von Januar bis Oktober rund 650 Vergiftungsfälle gemeldet, die auf den Verzehr ungenießbarer Pilze zurückzuführen sind.

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