Die Bestände seien "sehr begrenzt" vermutet das britische Verteidigungsministerium. Warum stationiert Russland trotzdem "Killjoys" in Belarus?
Das britische Verteidigungsministerium hat Hinweise darauf, dass Russland zwei MiG-31K-Jets nach Belarus verlegt hat. Satellitenbilder vom Aviabaza Machulishchi Luftwaffenstützpunkt vom 17 Oktober wiesen darauf hin, dass zwei dieser Kampfflugzeuge russischen Typs dort geparkt wurden.
In einem großen Kasten neben den Jets könnten zudem ballistischen Raketen vom Typ Ch-47M2 Kinschal, die den NATO-Codenamen AS-24 KILLJOY tragen, aufbewahrt werden.
MiG-31 sind darauf ausgelegt, die Raketen mit einer Reichweite von etwa 2.000 Kilometern zu tragen.
"Russland hat diese Waffen während (des Krieges in der Ukraine) gelegentlich eingesetzt, aber die Bestände sind wahrscheinlich sehr begrenzt", so das Ministerium in seinem Bericht vom Dienstag.
Auch seien bisher noch nie ballistische Hyperschall-Luft-Boden-Raketen in Belarus gelagert worden.
Die Stationierung würde daher kaum einen zusätzlichen Vorteil verschaffen, um weitere Ziele in der Ukraine anzugreifen.
Das britische Verteidigungsministerium schätzt daher, dass die Stationierung eher als Botschaft an den Westen zu lesen ist und Belarus als engen Partner im Krieg in der Ukraine darstellen soll.
Belarus - ein Verbündeter Russlands im Krieg?
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat gemeinsame Angriffsabsichten stets dementiert. Mitte Oktober sagte er dann, er habe mit Putin die Bildung einer gemeinsamen regionalen Militäreinheit aus Streitkräften seines Landes mit der russischen Armee vereinbart.
Ihm lägen Informationen vor, wonach die Ukraine Angriffe auf Belarus plane. "Meine Antwort war einfach: Sagen Sie dem ukrainischen Präsidenten und anderen Verrückten, falls es sie noch gibt, das mit der Krimbrücke wird ihnen wie nichts vorkommen, wenn sie es wagen sollten, auch nur einen Meter unseres Territoriums mit ihren schmutzigen Händen anzufassen", so Lukaschenko im Staatsfernsehen.
In der Ukraine bereitet man sich dennoch auf eine Beteiligung des russischen Verbündeten im Krieg vor. Es wurden bereits Angriffe auf das Land von belarussischem Boden aus gestartet.
Kiew hat unter anderem die Verteidigung entlang der Grenze mit Spezialeinheiten verstärkt, die trainieren, um einen Angriff durch eine gemeinsame russisch-belarussische Operation abzuwehren.