An „Mädchen mit dem Perlenohrring" geklebt: Belgischer Umweltschützer muss in Haft

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring" in einer Aufnahme aus dem Jahr 2014
„Das Mädchen mit dem Perlenohrring" in einer Aufnahme aus dem Jahr 2014 Copyright AP Photo/Peter Dejong
Von euronews
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Ein Gericht im niederländischen Den Haag verhöngte eine einmonatige Gefängnisstrafe, ein zweiter Monat wurde zur Bewährung ausgesetzt.

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In Den Haag ist Wouter M. zu einmonatigem Freiheitsentzug verurteilt worden, weil er sich mit seinem Kopf an das Schutzglas des Gemäldes „Das Mädchen mit dem Perlenohrring" geklebt hatte. Damit wollte der Belgier gegen die Nutzung von Erdöl protestieren. Der zweite Monat der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

„Ich komme zu der Schlussfolgerung, dass ich keine andere Strafe angemessen finde als eine Haftstrafe. Ebenfalls finde ich, dass Sie die Strafe unverzüglich antreten sollten“, so die Richterin.

Ein Mittäter, der das Geschehen im Museum Mauritshuis filmte, erhielt dasselbe Strafmaß. Das Gericht blieb unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die vier Monate Haft gefordert hatte.

Wouter M. sagte: „Das war meine eigene Idee, niemand hat mich gezwungen, das zu tun. Ich nehme die gesamte Schuld auf mich. (...) Ich verstehe, dass niemand das gut findet, aber ich glaube, dass noch viel mehr Menschen es nicht gut finden, wenn es weitere Naturkatastrophen gibt."

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring" aus dem Jahr 1665 gilt als das bekannteste Gemälde von Johannes Vermeer. Zuletzt sind mehrere Kunstwerke zum Protestziel von Umweltschützern geworden.

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