Schüsse und Tränengas bei Protesten: G7 beraten über Lage im Iran

Seit anderthalb Monaten gehen im Iran Menschen für Gleichberechtigung und Freiheit auf die Straße.
Seit anderthalb Monaten gehen im Iran Menschen für Gleichberechtigung und Freiheit auf die Straße. Copyright Gregorio Borgia/AP
Von Euronews mit dpa
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Straßenblockaden, Schüsse, Tränengas: Die Proteste im Iran sind erneut in Gewalt umgeschlagen. In Karadsch nahe Teheran berichteten Augenzeugen von einer neuen Dimension der Demonstrationen.

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Straßenblockaden, Schüsse, Tränengas: Die Proteste im Iran sind erneut in Gewalt umgeschlagen. In Karadsch nahe Teheran berichteten Augenzeugen von einer neuen Dimension der Demonstrationen, es habe zahlreiche Verletzte gegeben – laut Teherans Version auch auf Seiten der Sicherheitskräfte.

Anlass der Proteste am Donnerstag war das Ende der vierzigtägigen Trauerzeit nach dem Tod Hadis Nadschafis. Eine junge Iranerin, die im September bei systemkritischen Protesten in Karadsch von der Polizei erschossen worden sein soll. Die Behörden bestreiten das.

Seit mehr als sechs Wochen ebbt die Protestwelle im Iran nicht ab. Mehr als 280 Menschen wurden nach Angaben von Menschenrechtlern seither getötet, mehr als 14.000 verhaftet.

Baerbock verurteilt "brutale Gewalt"

Die Lage im Iran ist auch Thema an Tag zwei des G7-Treffens in Münster. Die Gastgeberin und deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte im Vorfeld, es sei hochdramatisch, wie radikal Teheran gegen Demonstrierende vorgehe. 

Man erlebe seit Wochen, "mit welcher brutalen Gewalt das iranische Regime gegenüber seinen eigenen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern vorgeht. Wie es auf seine Jugend, auf seine Gesellschaft einprügelt, Menschen dabei zu Tode kommen", sagte die Grünen-Politikerin. Sie bekräftigte ihren Appell an alle deutschen Staatsbürger, den Iran umgehend zu verlassen.

Neben den systemkritischen Protesten dort dürften die G7-Runde auch Berichte über mögliche zusätzliche Waffenlieferungen Teherans an Russland beschäftigen. Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien will zudem über ihre Beziehungen zu Zentralasien reden. Bei Gesprächen mit afrikanischen Politikern soll es um regionale Konflikte sowie strategische Fragen gehen.

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