COP27 - "Gegen den Klimawandel gibt es keinen Zauberstab"

Weltklimakonferenz COP27 in Scharm el Scheich
Weltklimakonferenz COP27 in Scharm el Scheich Copyright Peter Dejong/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
Von Jeremy WilksEuronews, dpa
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Seit Sonntag läuft die UN-Klimakonferenz in Scharm el Scheich. Bis zum 22.11 beraten die Delegierten, wie der Kampf gegen die Erderwärmung noch verstärkt werden kann. Euronews hat mit einem führenden Wissenschaftler darüber gesprochen, welche Möglichkeiten es gibt, dem Klimawandel entgegenzuwirken.

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Im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich läuft seit Sonntag die UN-Klimakonferenz COP27. Zur Konferenz sind etwa 45 000 Teilnehmer vor Ort registriert, die meisten davon als Delegierte von Staaten. Hier am Roten Meer beraten die Vertreter aus knapp 200 Ländern zwei Wochen lang darüber, wie der Kampf gegen die Erderwärmung noch verstärkt werden kann. Der neue COP27-Präsident Samih Schukri mahnte an, dass alle Maßnahmen beim Klimaschutz auf gemeinsamer Grundlage geschehen müssten.

Insgesamt sind 110 Staats- und Regierungschefs hier in Scharm El Sheich zum COP 27-Klimagipfel gekommen, und sie alle stehen unter immensem Druck und müssen etwas unternehmen. Der Druck kommt nicht nur von Oppositionsparteien, Wählern, Aktivisten und zivilgesellschaftlichen Gruppen, sondern auch von Wissenschaftlern.

Diese sagen, es gehe nicht darum, dass "die Zeit abläuft", sondern dass die Zeit bereits abgelaufen sei. Euronews hat mit Johan Rockström gesprochen, dem Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Er ist einer der führenden Klimawissenschaftler weltweit. Der aus Schweden stammende Forscher sagt, dass die "Entscheidungen, die wir jetzt treffen, Auswirkungen auf die nächsten Jahrhunderte haben werden."

Das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds geschehe nicht über Nacht, es sei aber unumkehrbar, selbst wenn es 500 Jahre dauert, bis der Meeresspiegel um sieben Meter ansteige, so Rockström. "Die einzige Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist Kohlendioxid aus der Atmosphäre wegzunehmen."

"Es gibt einige Gelegenheiten, die Auswirkungen einzudämmen, wenn wir mit der Natur zusammenarbeiten, wenn wir Kohlenstoff binden und speichern, insbesondere in einer intakten Natur an Land und durch landwirtschaftliche Systeme zum Beispiel. Aber es gibt keine Patentrezepte. Es gibt keinen Zauberstab, mit dem wir die Erderwärmung, die wir verursacht haben, plötzlich abstellen könnten", mahnt der Klimawissenschaftler Rockström.

In der Tat gibt es keinen Zauberstab, aber was es gibt, ist Geld, und in Scharm el Scheich wird es in vielen Gesprächen um Finanzhilfen gehen, von den reicheren für die ärmeren Ländern. Von den Verursachern des Klimawandels für die, die am stärksten davon betroffen sind. Es soll ihnen helfen, sich anzupassen, denn wie wir wissen, ist der Klimawandel bereits im Gange und die Menschen brauchen Hilfe, um mit der Erwärmung des Planeten zurechtzukommen.

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