Auch im Krieg soll niemand in der Ukraine frieren

Die aktuelle Lage in der Ukraine
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In der Ukraine naht der Winter. Das führt zu Engpässen in der Energieversorgung. Doch Kiew gibt sich optimistisch.

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Nach Angaben des ukrainischen Stromnetzbetreibers Ukrenergo gibt es am Mittwoch stündliche Stromausfälle im gesamten Land. Dieser Tage sind etwa 4 Millionen Menschen ohne Strom. Russische Raketen- und Drohnenangriffe zielten in den letzten Wochen auf die ukrainische Energie-Infrastruktur ab. Der Winter naht – die Durchschn ittstemperaturen fallen üblicherweise unter 0 Grad Celsius.

Die Stromausfälle sollen nach ukrainischen Angaben der Stabilisierung der Energieversorgung dienen. Einschränkungen sind in den Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Schytomyr, Sumy, Charkiw, Poltawa, Saporischschja, Dnipropetrowsk, Kirowohrad und Kiew vorgesehen.

ISW: Moskau kann Tempo nicht halten

Das in Washington ansässige "Institute for the study of war", ISW, berichtete, dass das Arsenal der russischen Streitkräfte an Hochpräzisionswaffensystemen stark dezimiert ist. Russland habe wahrscheinlich Schwierigkeiten, das derzeitige Tempo der Angriffe auf die kritische ukrainische Infrastruktur beizubehalten.

Ein Vertreter des ukrainischen Nachrichtendienstes erklärte gegenüber dem "Economist", dass die russischen Streitkräfte mehr als achtzig Prozent ihrer modernen Raketen verbraucht hätten und nur noch über 120 Iskander-Raketen verfügten.

Was macht Nikolai Patruschew im Iran?

Das ISW betont, dass die russischen Streitkräfte für ihre Angriffe zunehmend auf Waffensysteme aus iranischer Produktion zurückgreifen. Weiterhin wolle Russland den Willen der ukrainischen Bevölkerung schwächen – offenbar aber ohne Erfolg.

Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Nour News Agency berichtet, dass der Sekretär des Russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am 8. November in Teheran eintraf, wahrscheinlich um den möglichen Kauf iranischer ballistischer Raketen an Russland zu besprechen.

Aus ukrainischen Quellen verlautet, dass die Stromversorgung in einigen Wochen wieder auf ein normales Niveau gebracht werden könnte. Die Voraussetzung: Das Tempo der russischen Angriffe auf kritische Infrastrukturen müsse sich drastisch verlangsamen.

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