260. Kriegstag: Verlust von Cherson macht russische Landbrücke nach Odessa unmöglich

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Von Oleksandra Vakulina
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Der Verlust von Cherson macht eine russische Landbrücke nach Odessa unmöglich. Wahrscheinlich wird sich der russische Rückzug über mehrere Tage hinziehen, geschützt durch Verteidigungsstellungen und Artillerie.

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Die Schlacht um Cherson ist noch nicht vorbei, aber für die russischen Streitkräfte geht es jetzt darum, ihre Truppen geordnet über den Fluss zurückzuziehen und die ukrainischen Soldaten aufzuhalten. Die ukrainische Gegenoffensive selbst zu stoppen, ist kein russisches Ziel mehr, so die Einschätzung des Institute for the Study of War.

Die seit August laufende ukrainische Gegenoffensive, mit der die russischen Streitkräfte zum Rückzug über den Dnipro gezwungen werden sollten, ohne dass größere ukrainische Bodenoffensiven erforderlich wären, war augenscheinlich erfolgreich.

Die ukrainischen Streitkräfte haben in gezielten und gut durchgeführten Aktionen russische Truppenkonzentrationen, militärische Einrichtungen, logistische Knotenpunkte in der Region Cherson und Brücken über den Dnipro angegriffen.

Wegen der begrenzten Anzahl von Übergängen können die russischen Streitkräfte beim Rückzug über den Fluss leicht angegriffen werden, so das britische Verteidigungsministerium. Wahrscheinlich wird sich der Rückzug über mehrere Tage hinziehen, abgesichert durch Verteidigungsstellungen und Artillerie.

Dass der russische Rückzug vom Westufer des Dnipro eine Falle ist, um die ukrainischen Truppen in ein verlustreiches Gefecht zu locken, hält das ISW für unwahrscheinlich. Einige ukrainische und westliche Quellen hatten entsprechend spekuliert.

Russland wird sicher versuchen, die ukrainischen Vorstöße zu verlangsamen, um einen geordneten Rückzug aufrechtzuerhalten, und dafür möglicherweise einige Truppen in Cherson zurück lassen. Aber sie werden Mittel zum Zweck sein, um so viele russische Einheiten wie möglich geordnet abzuziehen.

Der Befehlshaber der russischen Streitkräfte in der Ukraine, Armeegeneral Sergej Surowikin, hat erklärt, dass die Hälfte der abgezogenen Truppen in andere Gebiete der Ukraine verlegt werden sollen. Durch den Verlust des Westufers von Cherson wird Russland jedoch vorerst daran gehindert, sein strategisches Ziel einer Landbrücke nach Odessa zu erreichen.

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