Frankreich als sicherer Hafen: Ocean Viking darf in Toulon einlaufen

Geflüchtete sollen nach Frankreich gebracht werden
Geflüchtete sollen nach Frankreich gebracht werden Copyright Vincenzo Circosta/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Euronews
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Die Flüchtlinge an Bord der Ocean Viking sollen nach Toulon in Frankreich gebracht werden - zuvor hatte es Streit mit der Regierung Italiens gegeben.

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Frankreich nimmt jetzt doch die Geflüchteten des Seenotrettungsschiffs "Ocean Viking" auf. Die Menschen sollen nach Toulon in Südfrankreich gebracht werden.

Zuvor hatte die französische Regierung in Paris auf den EU-Regeln beharrt, wonach Italien die Geflüchteten hätte an Land lassen müssen. Das Seenotrettungsschiff "Ocean Viking" ist unter norwegischer Flagge unterwegs und gehört der französischen Hilfsorganisation "SOS Méditerranée".

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin übte scharfe Kritik am Verhalten Italiens, das entgegen internationaler Regeln das Einlaufen des Schiffs in einen italienischen Hafen verweigert habe. Das Vorgehen Roms belaste das Verhältnis zwischen beiden Ländern.

Angesichts der humanitären Notlage auf dem Schiff, das bereits seit zwei Wochen mit den Flüchtlingen auf dem Meer unterwegs sei, habe Frankreich sich ausnahmsweise zur Aufnahme des Schiffs entschieden.

Meloni will EU-Regel nicht anwenden

Deutschland habe sich bereit erklärt, ein Drittel der Geflüchteten aufzunehmen. Frankreich werde ebenfalls ein Drittel der Passagiere übernehmen. Weitere EU-Länder prüften derzeit die Aufnahme weiterer Migranten von dem Boot.

Die neue italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni geht - entgegen der in der EU geltendenden Regel - davon aus, dass die Heimatländer der Seenotrettungsschiffe die darauf sich befindlichen Menschen aufnehmen sollten. Frankreich erklärte aber, Italien bekomme viel Geld von der Europäischen Union, um die Gefüchteten aufzunehmen.

Landung in Marseille nicht möglich

Laut "SOS Méditerranée" war die Situation an Bord zuletzt kompliziert. Nur Kinder, Frauen und Kranke durften das Schiff in Italien verlassen. An Bord des Bootes befinden sich nun 230 Passagiere - zuletzt konnten vier Menschen aus medizinischen Gründen von Bord gehen.

Zuvor hatten auch Politiker*innen auf Korsika und in Marseille angeboten, sie könnten die Geflüchteten aufnehmen. Laut Hilfsorganisationen ist die Lage in Marseille aber bereits angespannt.

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