Wilde Spekulationen um Kapitulationsangebot an Putin - nach Russlands Niederlage in Cherson

Russlands Präsident Wladimir Putin am 9. November 2022
Russlands Präsident Wladimir Putin am 9. November 2022 Copyright Sergei Guneyev/Sputnik
Von Euronews mit Daily Mail, AP
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Der russische Politikwissenschaftler Solowei behauptet im Interview mit Daily Mail, sechs westliche Staaten hätten nach Diskussionen mit der Ukraine ein Angebot an Putin zur Kapitulation Russlands gemacht.

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Nach der Niederlage von Russlands Armee in der seit Kriegsbeginn besetzten ukrainischen Stadt Cherson soll es ein Angebot an den Kreml zur Kapitulation gegeben haben. Das behauptet der russische Politikwissenschaftler Valeri Solowei laut der britischen "Daily Mail". Bis 2019 war Solowei Professor am renommierten Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO).

Jetzt erklärt Solowei, sechs westliche Staaten hätten Moskau nach Diskussionen mit Kiew ein Kapitulationsangebot gemacht. Demnach solle Russland alle besetzten Gebiete in der Ukraine - mit Ausnahme der Krim - aufgeben. Die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim solle zu einer entmilitarisierten Zone werden, über deren Status bis 2029 nicht mehr diskutiert werde.

An der ukrainischen Grenze zu Belarus und Russland solle ebenfalls eine 60 Kilimeter breite entmilitarisierte Zone eingerichtet werden.

Im Gegenzug würden Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Minister nicht wegen Kriegsverbrechen angeklagt und könnten an der Macht bleiben - so Valeri Solowei. 

Dass Kiew der Nichtverfolgung der Kriegsverbrechen zustimmt, erscheint wenig wahrscheinlich. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch Verhandlungen mit Wladimir Putin abgelehnt.

Allerdings behauptet Solowei, der innere Kreis im Kreml um Putin habe das Kapitulations-Angebot positiv bewertet.

Der Rückzug der russischen Truppen aus Cherson, das Russland seit mehr als acht Monaten besetzt hatte, hat in der Ukraine Freudenfeiern ausgelöst.

Der Berater der ukrainischen Regierung teilt auf die Twitter Bilder des staatlichen russischen Fernsehens von einer Talkshow zum Rückzug der russischen Truppen aus Cherson. Anton Gerashchenko schreibt, es sei sehr interessant, sich die Gesichter dabei anzusehen.

Laut dem Wall Street Journal hat US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in den vergangenen Monaten Gespräche mit hochrangigen Mitarbeitern von Wladimir Putin über den Krieg in der Ukraine geführt. Allerdings erklärte Sullivan auch, er habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht zu Friedensgesprächen mit dem Kreml aufgefordert. Bidens Sicherheitsberater sagte, die Ukraine sei in dem Konflikt "die Partei des Friedens", während Russland "die Partei des Krieges" sei. Russland könne den Krieg beenden, indem es sich einfach aus der Ukraine zurückziehe, aber wenn die ukrainischen Streitkräfte aufhörten zu kämpfen, "wäre das das Ende der Ukraine", warnte Sullivan.

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