UN legen Grundlage für russische Reparationszahlungen

UN-Vollversammlung in New York
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Von Julika Herzog mit dpa, AFP, AP
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Die UN-Vollversammlung verabschiedete am Montag eine Resolution, die eine Grundlage für künftige Reparationszahlungen Russlands an die Ukraine legt.

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Nach der Rückeroberung der Stadt Cherson durch die Ukraine sichern die ukrainischen Soldaten die Stadt und die von den russischen Truppen verlassenen Gebäude.

Katastrophale Lage: Keine Wasserversorgung, kein Strom in Cherson

Die Bewohner Chersons haben den russischen Rückzug gefeiert. Aber obwohl ein erster UN-Konvoi mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikeln die Großstadt nach monatelanger Besatzung durch die Russen erreicht hat, bleibt die Lage katastrophal.

Mit dem UN-Konvoi seien mehr als 6000 Menschen versorgt worden, teilte das UN-Nothilfebüro in Genf mit. Eine Klinik erhalte Medikamente und Material zur Behandlung von mehr als 1000 Patientinnen und Patienten.

"Es ist wirklich eine Katastrophe: wir haben kein Wasser, keinen Strom, keine Heizung. Aber wir müssen irgendwie damit fertig werden." "Es ist traurig, dass meine Kinder mit einer solchen Situationen konfrontiert werden. Ich habe zwei kleine Kinder und wir haben es nicht geschafft zu fliehen. Aber Gott sei Dank leben wir alle und unsere Häuser stehen", sagt eine Bewohnerin von Cherson.

Ukraine: Russen haben Kraftwerk vor Abzug absichtlich zerstört

Ukrainische Fachkräfte versuchen zur Zeit ein großes Kraftwerk zu reparieren, das zuvor die Region Cherson versorgte. Der Chef des staatlichen ukrainischen Energieversorgers Ukrenergo schrieb auf Facebook, dass die russischen Streitkräfte das Kraftwerk vor ihrem Rückzug zerstört hätten, mit dem Ziel, das Gebiet ohne Strom zu lassen.

Енергетичний обʼєкт, який забезпечував енергоживлення всього правобережжя Херсонської області і значної частини...

Posted by Volodymyr Kudrytskyi on Monday, November 14, 2022

Die Zerstörung sei eine Folge "der ohnmächtigen Wut der Besatzer vor ihrer Flucht", fügte er hinzu. Der größte Teil der befreiten Region Cherson sei bereits seit dem 6. November ohne Strom, so Kudryzkyj. "Wir tun unser Bestes, um die Menschen so schnell wie möglich wieder mit Strom zu versorgen."

Nach seinem Überraschungsbesuch im befreiten Cherson verurteilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Ansprache Russland als absichtlich zerstörenden Besatzer.

"Es gibt keinen Strom, keine Kommunikation, kein Internet, kein Fernsehen. Die Besatzer haben alles selbst zerstört, mit Absicht. Das ist ihre Spezialoperation. Kurz vor dem Winteranfang zerstörten die russischen Besatzer absolut alle kritische Infrastruktur für die Menschen."

UN legen Grundlage für russische Reparationszahlungen

Russland scheint 265 Tage nach seiner Invasion in der Ukraine immer mehr international isoliert. Die UN-Vollversammlung verabschiedete am Montag eine Resolution, die eine Grundlage für künftige Reparationszahlungen Russlands an die Ukraine legen soll.

94 Länder stimmten in New York für die Resolution, damit kam die notwendige Zweidrittelmehrheit zusammen. 73 Länder enthielten sich, 14 stimmten dagegen - neben Russland unter anderem auch China, der Iran und Kuba.

In dem Text wird die Ukraine aufgefordert, Informationen über Kriegsschäden in einer Art Register zu dokumentieren. "Die Reparationszahlungen, die Russland für seine Taten leisten muss, sind nun Teil der internationalen Rechtswirklichkeit", sagte Selenskyj.

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